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Oppermanns Flintenschule – Augentest 1

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Es gibt viele Schützen, die nur auf Grund einer Fehlsichtigkeit mit dem Flintenschießen erhebliche Schwierigkeiten haben. Sie schießen schlecht, ohne zu wissen, dass das eigentliche Problem das „verkehrte“ Zielauge ist. Wenn sie keiner auf dieses Problem aufmerksam macht, werden sie nicht nur weiterhin schlecht schießen, sondern sogar davon überzeugt sein, dass sie schlechte Schützen sind. Um diese Fehlerquelle von Anfang an auszuschließen, sollte daher jeder Schütze einmal den Augentest machen. Wird dabei die Fehlsichtigkeit erkannt (beim rechts anschlagendem Schützen dominiert das linke Auge, beim links anschlagendem Schützen das rechte Auge), so kann er sich für eine der möglichen Korrekturmaßnahmen entscheiden.
Test 1
Der Test: Der rechtsanschlagende Schütze streckt seinen rechten Arm und blickt mit beiden geöffneten Augen über den Daumen auf einen markanten Punkt (roter Punkt). Dann schließt er sein linkes Auge, ohne den Daumen von dem Punkt zu bewegen. Bleibt der Punkt in unveränderter Position auf der Daumenspitze, so ist gewährleistet, dass das rechte Auge auch sein Führungs- oder Zielauge ist. Mithin kann er es sich leisten, immer mit beiden geöffneten Augen zu schießen (der Linkshänder macht seinen Versuch mit dem linken Daumen).

 

 


Bild 2
Springt aber beim Schließen des linken Auges der Daumen nach rechts (zum roten Punkt), so weiß der Schütze verbindlich, dass das linke Auge zielt. Um Zielfehler zu vermeiden, muss er unter der Voraussetzung, dass sein rechtes Auge gesund und in keiner Weise beeinträchtigt ist, beim Flintenschießen künftig das linke Auge schließen. Nur so zwingt er das rechte Auge, die Führungs- und Zielaufgaben zu übernehmen.

 

 


Bild 3
Würde der Schütze schon beim Augentest den Kopf etwas zur rechten Seite neigen, so wie er es später beim Anschlagen seiner Flinte praktiziert, gäbe es neben der horizontalen auch eine vertikale Abweichung des Daumens von der ursprünglichen Position des Punktes (heller Punkt) nach unten (zum roten Punkt). Das wiederum resultiert aus der höheren Position des nunmehr zielenden linken Auges. Auch wenn diese Höhendifferenz im Vergleich zur seitlichen Abweichung nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint, ist sie in der Praxis von Bedeutung.

 

 


Der empfohlene Augentest soll zunächst klären, welches das Führungs- oder Zielauge ist. Das Ergebnis gibt aber noch keinen Aufschluss darüber, wie es sich beim Schießen auswirkt.

 

 


Bild 4
Bei einem Augentest mit dem linken Auge lässt sich feststellen, wie sich das Zielen mit dem „verkehrten“ Führungsauge auf die TPL auswirkt. Denn in der Praxis blickt das linke Auge (roter Punkt im Bild d) bei dem rechtsanschlagenden Schützen aus einer etwas höheren Position links neben der verlängerten Visierlinie (blaue Linie) diagonal über die Mündung zum Ziel. Obwohl dann das Korn das Ziel markiert, weicht die Laufseelenachse (rote Linie) aber erheblich von diesem Punkt nach links tief ab. Die Seitenabweichung ergibt sich aus der seitlichen Differenz zwischen der rechten Anschlagposition der Flinte (weiße Linie) zum linken Zielauge.

 

 

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