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Baden-Württemberg: Wolf hat sich im Schwarzwald angesiedelt

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Der Wolf, der bei Bad Wildbad über 30 Schafe gerissen und den Tod von rund einem Dutzend weiteren verursacht hat (WuH berichtete), ist schon mindestens seit November 2017 in der Region unterwegs. Das gab das Umweltministerium am 9. Mai bekannt, nachdem die Ergebnisse der genetischen Eilanalyse eingetroffen waren. Laut der Pressemitteilung handelt es sich um einen Rüden.

Wolf
Die genetische Analyse hat ergeben, dass ein Wolfsrüde für den Riss der Schafe verantwortlich ist.
Foto: dpa

Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) geht davon aus, dass der Wolf im Nordschwarzwald sesshaft geworden ist. Noch weiß er nicht, wie das Land mit ihm umgehen soll. Eine Tötung schließt er aus. Das Umweltministerium plant jetzt, in Kürze um bekannte Rissstellen herum ein Gebiet mit einem Durchmesser von rund 60 Kilometern auszuweisen, in dem künftig erhöhte Anforderungen für den Herdenschutz gelten. Entschädigungszahlungen für gerissene Nutztiere sind dann davon abhängig, ob diese fachgerecht erfüllt wurden. Dazu zählt laut Ministerium ein lückenloser, untergrabungssicherer Elektro-Schutzzaun in Höhe von mindestens 90 Zentimetern. Dieser soll zu 90 Prozent vom Land finanziert werden.

Damit positionierte sich Untersteller im frontalen Gegensatz zu einem Positionspapier, das die Landnutzerverbände, darunter der Jagd- wie auch der Landwirtschaftliche Hauptverband, kürzlich gemeinsam verabschiedet hatten. Es fordert neben der Aufnahme Isegrims ins Jagd- und Wildtiermanagementgesetz von der Politik explizit keine rechtsverbindlichen Mindeststandards beim Herdenschutz. Auch fordern die Nutzer gewisse Weidetierschutzzonen, in denen Wölfe erlegt werden dürfen. vk

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