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China: In 2020 nur 68 kg Elfenbein eingeschmuggelt?

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Heute werden in China die kontroversen olympischen Spiele eröffnet. Das totalitär geführte Riesenreich will sich von seiner besten Seite zeigen. Was nicht ins Bild passt, wie Menschenrechtsverletzungen oder die Zerschlagung der Demokratiebewegung in Hongkong, wird einfach bestritten.

Pünktlich vor Olympia berichtet China von einer signifikanten Verringerung des Elfenbein-Schmuggels (Foto: Eagle / AdobeStock)

Dazu gehört, dass man die seit Jahrzehnten andauernden Importe der Körperteile und Trophäen bedrohter Wildtiere aus Afrika – Elefanten, Nashörner, Schuppentiere und andere – unter den Teppich zu kehren versucht. China ist der Hauptverantwortliche für die Wilderei in Afrika. Pünktlich vor Olympia teilte deshalb Xinhua, die offizielle Nachrichtenagentur der Regierung, mit, man habe eine signifikante Verringerung des Schmuggels mit Elfenbein erreicht. Das habe die Zollverwaltung bekannt gegeben. Seien 2019 noch 9,2 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt worden, so seien es im letzten Jahr nur 68 kg gewesen. Wieviel Elfenbein unterhalb dem Radar der Behörden eingeschmuggelt wurde und ob das weniger oder mehr geworden sei, konnte die „General Administration of Customs“ verständlicherweise nicht angeben.

Ein anderes Bild zeigt eine achtwöchige Operation der INTERPOL in Asien und Afrika (Codenamen: Goldener Schlag) Ende letzten Jahres. Dabei wurden vier Tonnen Elfenbein, 50 Rhino-Hörner, eine halbe Tonne Pangolin-Schuppen sowie Teile von 1.400 anderen Tierarten beschlagnahmt. Fast alles war auf dem Weg nach Süd-Asien. Wieviel tatsächlich für China bestimmt war, lässt sich dabei nicht sagen, da die Schmuggler auch Handelsrouten über Vietnam und andere Nachbarländer benutzen.

Ähnliches berichtet die in Den Haag angesiedelte „Kommission Gerechtigkeit für Wildtiere“, die sich auf die Verfolgung von Wildtierkriminalität mit polizeilichen Mitteln spezialisiert hat, in einem druckfrischen Bericht über China. Die Nachfrage nach illegalen Wildtierprodukten für medizinische Zwecke und Luxuskonsum bestehe weiterhin. Demzufolge werde auch weiterhin importiert. Die Tageszeitung „South China Morning Post“ titelte, als sie am 2. Februar über den Report berichtete: „Trotz Razzien hält die einheimische Nachfrage China auf der Landkarte für Wildtierschmuggel.“

rdb

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