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Brandenburg: Problemwolf wird notfalls erschossen

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Brandenburgs Umweltministerium hat jetzt erstmalig einen Wolf als sogenannten Problemwolf eingestuft. Wie das Umweltministerium gegenüber WILD UND HUND bestätigt, hatten Zeugen den Grauhund im Garten einer Kindertagesstätte in Rathenow gesichtet, ein anderes Mal soll er sich einem Kind genähert haben.

Problemwolf
Ob der Problemwolf noch mal auftaucht, ist ungewiss. (Symbolbild)
Foto: Jürgen Weber

Hinzugezogene Fachleute vor Ort haben eine Expertise erstellt. Das Verhalten des Wolfes erfüllt nach dem Wolfsmanagementplan des Landes die Kriterien für einen Problemwolf. Das Wolfsmanagement sieht vor, dass Problemwölfe notfalls auch getötet werden können.
Laut Dr. Jens Uwe Schade, Pressesprecher des Umweltministeriums wurde seit drei Tagen keine Sichtung mehr gemeldet. Welche Maßnahmen erbracht werden, wenn Isgerim zum Abschuss freigegeben wird, könne nur vor Ort entschieden werden. ln

UPDATE:

Sollte der Problemwolf „entnommen“ werden, wird er wohl erschossen. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des brandenburgischen Umweltministeriums hervor. „Entnahme bedeutet die Tötung des Wolfs. Die genaue Strategie muss vor Ort besprochen werden. Direkt im Siedlungsbereich wird es keinen Einsatz von Jagdwaffen geben“, erklärt das Ministerium gegenüber WILD UND HUND. Es werde eng mit den örtlichen Behörden, Jägern und Veterinären kooperiert. „Dokumentiert sind Nahkontakte bis auf wenige Zentimeter“. Die Experten hoffen, dass sich der Wolf wieder in sein Ursprungsgebiet zurückzieht. „Wiederholt auftretende Nahbegegnungen zwischen Wolf und Mensch im Siedlungsraum sind aufgrund ihres Risikopotenzials nicht tolerierbar“, heißt es weiter. Zuletzt sei er am
17. Dezember in Rathenow-Böhne gesehen worden. Die ansässigen Nutztierhalter und die Bevölkerung würden aufgeklärt, wie man sich schützen und verhalten sollte. Das Wolfsrudel in der benachbarten Klietzer Heide hatte im Jahr 2015/16 acht Jungtiere. Es sei nicht auszuschließen, dass die derzeit sehr aktiven und neugierigen Jungwölfe auch Interesse für Weidetierhaltungen in der unmittelbaren Umgebung der Heide zeigten, schreibt das Umweltministerium. Uao/sj

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