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Gerettete Kitze auf den Abschussplan?

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Eine Mail der Regierung von Oberbayern an die Jagdbehörden vom 4. Oktober, die an die Öffentlichkeit gelangt ist, sorgt derzeit für Aufruhr unter Jägern und Tierschützern.

Gedankenspiele um die Anrechnung von Kitzen auf den Abschussplan sorgen für Unmut (Foto: V. Klimke)

Darin geht es um die Einberufung einer Jagdbeiratssitzung auf Wunsch der Vertreter des Bauernverbands und des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Regierung bittet die Angeschriebenen vorab unter anderem um Stellungnahme zum „Umgang mit der Mitteilung des BJV, dass heuer 90.000 Rehkitze in Bayern vor dem Mähtod gerettet wurden, bei der anstehenden Abschussplanung“.

Tessy Lödermann, Vizepräsidentin des Landesverbands Bayern im Deutschen Tierschutzbund, bezeichnete diesen Gedankengang als einen „Schlag ins Gesicht“. Gegenüber WuH führte sie an: „Bei der Kitzrettung helfen Landwirte, Jäger und Tierschützer zusammen, um Tieren Leid zu ersparen und die Landwirte vor einer Straftat zu bewahren.“ Wer den Punkt in der Jagdbeiratssitzung angesprochen haben möchte, bleibt unklar. „Die Tagesordnungspunkte werden teils von den Mitgliedern, teils von der Regierung angemeldet“, schreibt ein Pressesprecher der Regierung von Oberbayern auf WuH-Anfrage. „Eine inhaltliche Positionierung der Regierung zu einzelnen Tagesordnungspunkten ergibt sich aus der Tatsache der Abfrage zu möglichen Tagesordnungspunkten nicht.“ Die Abschussplanung orientiert sich laut Bayerischem Jagdgesetz nicht an der Zahl, sondern am körperlichen Zustand des Wildes sowie am Zustand der Waldverjüngung.

vk

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