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Hessen: Wildgänse verunreinigen Badeseen

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Im Darmstädter Badesee Großer Woog verursacht eine Invasion von Saugwurm-Larven (Zerkarien) bei Badegästen Juckreiz und Quaddeln, berichtete die regionale Presse Anfang Juli. Die Larven werden vor allem mit dem Kot von Nil- und Kanadagänsen ausgeschieden und bohren sich in die menschliche Haut.

Wildgänse
Kanadagänse scheiden mit ihrem Kot Saugwurm-Larven aus, die bei Menschen unter anderem Juckreiz auslösen können.
Foto: Karl-Heinz Volkmar

In Offenbach wurde Ende Juni das Baden am Schultheisweiher verboten, weil die Phosphorbelastung durch die Ausscheidungen der beiden Gänsearten und von Sumpfkrebsen gestiegen ist. Die Folge ist eine Ausbreitung der Blaualgen, die heftigen Durchfall sowie Hautreizungen hervorrufen können.

Am Südufer des Werratalsees bei Eschwege wurde das Baden erst gar nicht erlaubt. Hier wurden vier Jahre in Folge in Wasserproben Enterokokken gefunden, die nach Ansicht der Stadt Eschwege mit dem Kot der wachsenden Grau- und Nilgans-Population ins Wasser gelangten. Enterokokken können Herzentzündungen und Wundinfektionen verursachen.

In Darmstadt soll zunächst ein Sichtschutzzaun die Gänse vom Badesee fernhalten und eventuell ab Spätsommer auch bejagt werden. Die Stadt Offenbach setzt als Problemlösung auf ein Fütterungsverbot und künstlich angelegte Schilfinseln. Eine Reinigung des Sees von Phosphor würde laut Offenbach-Post bis zu 400 000 Euro kosten. Am Werratalsee soll ein gemeinsames Gänsemanagement von Jägern, Landwirten und Kommunen Abhilfe schaffen. roe

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