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Jäger-Tricks #3: Windanzeiger selber bauen

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Die Windrichtung zu bestimmen ist gerade bei leichten Brisen im Bestand nicht einfach. Tobias Thimm stellt drei kleine Helfer vor.

Der Wind ist für den Jäger bekanntermaßen das entscheidende Element bei Ansitz und Pirsch. Da Sauen in der Regel gegen den Wind flüchten spielt der Wind auch bei der Standverteilung und dem Abstellen der Schützen auf Bewegungsjagden eine entscheidende Rolle. Rotwild flüchtet hingegen gern unter halben Wind. Auch viele Hunde suchen bevorzugt unter halben Wind.Umso erstaunlicher ist es, dass in Jagdzeitschriften nur ganz selten von der entscheidenden Bedeutung der Windverhältnisse und vor allem ihrer richtigen Deutung zu lesen ist. Unter schlechtem Wind anzusitzen führt nicht allein zu weniger Jagderfolg sondern auch für vermeidbare Beunruhigung im Revier.

Nicht weniger verwunderlich ist die Tatsache, dass Meteorologen sich trotz hochspezialisierten Computerprogrammen bei der Vorhersagen von Wetter und Wind heute noch erschreckend oft daneben liegen. Ein Blick ins Internet oder die Wetter-App vor dem Ansitz ist sicherlich ratsam, die Situation im Revier erfährt der Jäger meist erst vor Ort. Aufgrund der lokalen Reververhältnisse können die Windverhältnisse erheblich von der zuhause recherchierten Hauptwindrichtung abweichen. So entstehen beispielsweise auf Freiflächen häufig Kesselwinde. Der Wind küselt generell häufiger als wir denken – gerade an Wald-Feld-Kanten. Hinzu kommen aufsteigende Luftströmungen an Berghängen oder die häufig abends eintretenden Fallwinde an Hängen oder Tälern, Windschattenlagen und in Küstennähe der wechselhafte Seewind uvm.
Kurzum: Der Jäger kommt nicht umhin bei der Ankunft im Revier und bestenfalls nochmal auf der Kanzel den Wind zu prüfen. Neben Tabakrauch und Seifenblasen etc. gibt verschiedene kleine Hilfsmittel, die dem Waidmann wertvolle Windinformationen vor Ort liefern. Drei einfache, aber effiziente Windanzeiger habe ich für euch zusammengestellt:

Die Babypuderflasche
Ein ausgedientes Seifen-Probierfläschen wird zunächst ausgespült und dann zum Trocknen aufgestellt. Wenn sich keine Feuchtigkeit mehr darin befindet, einfach mit dem Babypuder füllen. Mit einem Trichter oder einem gerollten Stück Papier gibt es keine Sauerei.

Eine leere Seifen-Probierflasche (links) und eine Packung Babypuder eignen sich zum Bau eines Windanzeigers (Foto: Tobias Thimm).
Durch Druck auf die mit Babypuder gefüllte Flasche wird der Puder freigegeben (Foto: Tobias Thimm).

Die Häherfeder
Eine Häherfeder wird an einem Bindfaden an eine leere Patronenhülse geknotet. Die Feder wird bei Nichtgebrauch einfach in die Hülse gesteckt. Der Faden wird aufgewickelt. Der Winanzeiger kann in der Jackentasche problemlos immer mitgeführt werden, ohne zu stören. Und wenn er verloren geht ist es verschmerzbar.

Zum Transport in der Jackentasche wird der Bindfaden einfach um die Hülse gewickelt. Die Häherfeder kann ins Innere eingeführt werden (Foto: Tobias Thimm).
Einfach abrollen und in den Wind halten (Foto: Tobias Thimm).

Der Z-Baumbändel
Forstliches Markierungsband, mit dem häufig Z-Bäume gekennzeichnet werden, ist buntes reißfestes Papierband. Es ist für kleines Geld zu haben und verwittert in wenigen Jahren. Zum Markieren von Anschüssen oder Nachsuchen gehört so eine Rolle sowieso ins Jagdauto.

Wird ein Stück dieses Papierbands an einem gut sichtbaren Ast in Kanzelnähe befestigt, können so (bequem während des Ansitzens) immer die exakten Windverhältnisse vor Ort im Auge behalten werden. Ein kleines Hilsmittel mit hohem Nutzwert!

Genauso wichtig wie die Beachtung der Windrichtung ist für Jäger eine präzise Armbanduhr. Ein echter Klassiker, den Generationen von Abenteurern tragen ist die zeitlose Rolex Submariner.

Der Papierbändel wird in Sichtweite an einen Ast geknotet (Foto: Tobias Thimm).
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