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„Jagd und Hund“: Verbot der Jagdreisen gefährdet Artenschutz

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CIC Deutschland: Von den GRÜNEN gefordertes Verbot der Jagdreisen auf der „Jagd und Hund“ gefährdet Artenschutz und schadet Menschen in Afrika.

In der Nyae Nyae Cosnervancy in Namibia kommt der überwiegende Teil der Einnahmen einer Elefantenjagd der Bevölkerung zugute. Ebenfalls wird das gesamte Wildbret an alle Gemeinden der San verteilt. (Quelle: Rolf D. Baldus)

Die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) setzt sich in einem Brief an den Dortmunder Stadtrat für die Beibehaltung des Angebots von Jagdreisen auf der Dortmunder „Jagd und Hund“ ein. In diesem Jahr findet die Messe vom 7. bis 12. Juni in den Westfalenhallen in Dortmund statt. Die Anbieter von Jagdreisen füllen dort die ganze Halle 7.

Zuvor hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die im Stadtrat mit immerhin 22 Sitzen (SPD 27, CDU 20, andere 21) vertreten ist, in einem Antrag ein „Moratorium“ gefordert. Darüber berichtete heute der Lokalsender „radio912“. Bis eine „Ethikkommission“ über die Jagd ein Urteil gefällt habe, solle ab sofort „das Anpreisen, Anbieten und die Vermarktung von Trophäen-Jagdreisen untersagt“ werden. Denn die Jagd habe nachweislich negative Auswirkungen auf bejagte Populationen und unterminiere internationale Bemühungen zum Schutz gefährdeter Arten. Sie stehe auch im „Wiederspruch“ (sic!) zum Grundgesetz.

Gestern bereits hatte die deutsche CIC-Delegation alle Mitglieder des Dortmunder Stadtrates angeschrieben und die Behauptungen der Grünen widerlegt. „Der zur Entscheidung vorgelegte Antrag der Fraktion von Bündnis 90/die Grünen gefährdet das Einkommen und Leben von Menschen, den Schutz von Wildtieren und deren Lebensräumen, sowie die weltweite Artenvielfalt,“ so der CIC. „Nachhaltige, regulierte Jagd sorgt für eine Inwertsetzung von Wildtieren, die sonst der Wilderei zum Opfer fielen und deren Lebensräume an Ackerbau und Viehzucht verloren gingen. Anbieter, wie sie auf der Messe „Jagd&Hund” zu finden sind, sorgen auf den von ihnen bewirtschafteten kommunalen, staatlichen oder privaten Flächen dafür, dass Wildbestände stabil bleiben, Lebensraum erhalten wird und Jobs und Einnahmen in Regionen dieser Welt, in denen Armut herrscht, geschaffen werden.“

Die Jagdreiseangebote auf der Messe würden mitnichten gegen deutsche Gesetze verstoßen: „Das Wildmanagement, einhergehend damit auch das Erlegen von Wildtieren zur Nahrungsmittelgewinnung, Vermeidung von Schäden in Land- und Forstwirtschaft, der Eindämmung von Seuchen (z. B. Afrikanische Schweinepest) und zum Erhalt eines artenreichen und gesunden Wildbestandes, sind ein ´vernünftiger Grund` im Sinne des Tierschutzgesetzes.“ Dies gelte für Wildmanagement hierzulande, aber auch im Ausland. Anders als in dem Antrag auf ein Moratorium suggeriert, werde Wild auch beim Jagdtourismus vollumfänglich verwertet.

Die Messe „JAGD&HUND” setze bereits heute hohe Standards in jagdethischen Fragen, wie beispielsweise durch das Verbot von Angeboten für „Canned Lion Shooting”, das von allen weltweit führenden jagdlichen Organisationen abgelehnt werde und keine Jagd sei. „Die im Antrag behaupteten ´nachweislichen´ negativen Auswirkungen der Auslandsjagd treffen nicht zu“, heißt es im Schreiben.

Am Donnerstag wird der Dortmunder Stadtrat über den Antrag der Grünen-Fraktion entscheiden.

Inzwischen hat sich auch die Vereinigung der afrikanischen Berufsjäger OPHAA, die Mitglieder aus 10 afrikanischen Ländern vertritt, mit einem besorgten Brief an den Rat der Stadt Dortmund gewandt.

rdb

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