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Keine verlängerte Jagdzeit für Waschbären

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An der langen Schonzeit für Waschbären vom 1. März bis 31. Juli (einschließlich Jungtiere) ändert sich in Hessen vorerst nichts. Die schwarz-grüne Koalition und die Linke haben am 29. Juni im Landtag den Antrag der SPD-Fraktion abgelehnt, bei Schonung der Elterntiere die ganzjährige Waschbär-Jagd zu ermöglichen. Die FDP unterstützte den SPD-Vorstoß.

Keine verlängerte Jagdzeit für Waschbären
Die Länge der Schonzeit für Waschbären wird nicht verkürzt.
Foto: Shutterstock

„Ausgerechnet in dem Bundesland mit der höchsten Waschbärdichte gibt es die kürzeste Jagdzeit“, kritisierte der jagdpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Heinz Lotz, die Verweigerungshaltung der Regierungskoalition. Die regionale Aufhebung der Waschbär-Schonzeit zum Schutz des Birkwilds in der Rhön sei doch „Beweis genug, dass der Waschbär vielerorts ein ernst zu nehmendes Problem darstellt.“ Dennoch setzten CDU und Grüne „mit Hilfe von pseudowissenschaftlichen Grundlagen mit der ideologischen Brechstange die Jagdverordnung durch“.
Für die FDP forderte deren jagdpolitischer Sprecher Jürgen Lenders, endlich die EU-Verordnung gegen invasive Arten umzusetzen. Wie in elf weiteren Bundesländern müsse auch in Hessen die ganzjährige Waschbär-Bejagung – mit Ausnahme führender Elterntiere –erlaubt werden.

Die derzeitige Regelung entspreche den Vorschriften des Bundesjagdgesetzes, sagte der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dirk Landau. Denn während der Schonzeit zögen die Waschbären ihre Jungen groß. In die gleiche Kerbe hieb für die Grünen deren natur-und tierschutzpolitische Sprecherin Ursula Hammann. „Es gibt in Hessen für den Waschbären keine Einschränkung in der Jagdzeit. Lediglich in der Zeit, in der Eltern ihre Jungtiere aufziehen, hat die hessische Landesregierung eine Schonzeit vom ersten März bis 31. Juli erlassen.“ Dies schaffe Rechtssicherheit nach dem Bundesjagdgesetz.
Laut Gabi Faulhaber (Linke) sinkt die Zahl der Waschbären durch Abschüsse nicht, weil bei deren Reduktion „die Weibchen früher schwanger“ würden. Zudem sei der Waschbär inzwischen in Hessen heimisch. Faulhaber sagte laut „Hessenschau“: „Deshalb geht’s jetzt ans Integrieren.“ roe

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