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Landwirte geben auf

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Auf der Nordseeinsel Pellworm sehen sich die Landwirte durch ausufernde Gänseschäden in ihrer Existenz bedroht.

An der Nordseeküste sehen sich die Landwirte mit zunehmenden Schäden durch wachsende Gänsescharen konfrontiert. (Foto: Markus Hölzel)

Dort äsen Wildgänse die Neusaaten bis auf die Narbe ab, zurück bleibt der blanke Boden.

Zwar gibt es Ausgleichszahlungen und Vertragsnaturschutzflächen, doch wird das Vieh davon nicht satt. Das Futter muss zugekauft und vom Festland per Fähre auf die Insel transportiert werden. Dies ist bei den hohen Futtermittelpreisen und Transportkosten nicht zu leistbar. Zudem ist das System der Ausgleichsflächen zu unflexibel. Hier müsste teilweise nachgesät werden, doch dürfen die Landwirte die Flächen wegen der Bodenbrüter nur in engen Zeithorizonten bearbeiten. Sie fordern eine Obergrenze der Gänsezahlen.

Immer mehr junge Landwirte entschließen sich zur Aufgabe bzw. wollen die Familienbetriebe nicht weiterführen. Ein Sprecher des Bauernverbandes bezeichnete die staatliche Alimentierung der Schäden zudem als unbefriedigend. Die Leute wollten von ihrer Arbeit leben und nicht von staatlichen Alimentierungen für den Gänseschutz. Die Gänseproblematik besteht an der gesamten Nordseeküste mit wachsender Bedeutung, so bspw. auch auf Amrum (s. WuH 13/2012, S. 64) und im ostfriesischen Rheiderland (s. WuH 10/2019, S. 84).

mh

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