ANZEIGE

Reptil des Jahres 2017 – Die Blindschleiche

6303

Sie ist nicht blind und keine Schlange, sondern eine beinlose Echse und das in Mitteleuropa am häufigsten vorkommende Kriechtier. Das althochdeutsche Plint steht für blendend und bezeichnet den Glanz ihres Körpers. Blindschleichen haben unter den glatten, schimmernden Schuppen kleine Knochenplättchen, die ihre Bewegungen im Gegensatz zu Schlangen steif machen. Das meist versteckt am Boden lebende Reptil frisst am liebsten Nacktschnecken und Regenwürmer. Die tagaktive Echse liebt trockene Plätze zum Beispiel auf Holz- und Steinhaufen oder Mauerspalten und nimmt dort gern ein Sonnenbad.

Blindschleiche
Züngelnd wittert die Echse ihre Nahrung. Foto: dght
Die Raupe wurde zur Beute. Foto: dght
Blindschleichen fressen auch schon mal kleinere Artgenossen. Foto: dght
Im Sommer werden vollständig entwickelte Junge lebend geboren. Foto: dght

Blindschleichen können wie Eidechsen bei Gefahr ein Schwanzstück abwerfen. Meist ist der Fressfeind durch das sich noch minutenlang bewegende Stück lange genug abgelenkt, sodass das Tier flüchten kann. Der Schwanz wächst nach, jedoch nur als kleiner Stumpf. Da Blindschleichen auch gern auf Straßen liegen, um sich auf dem Asphalt aufzuwärmen, werden sie leider häufig überfahren.

Steckbrief

Blindschleiche
Die Echse hat kleine, spitze Zähnchen. Sie ist aber nicht giftig. Blindschleichen halten eine mehrmonatige Winterruhe in Erdlöchern. Foto: wikipedia/ Chrumps
  • Körperlänge: durchschnittlich 15 bis 25 Zentimeter, manchmal bis 50 Zentimeter•
  • Nahrung: Regenwürmer, Insekten, Nacktschnecken, Spinnen, Raupen, kleinere Artgenossen
  • Paarungszeit: Mai
  • Tragezeit: etwa drei Monate
  • Nachwuchs: circa 10 Junge
  • Geburtsgröße: 7 bis 10 Zentimeter
  • Lebensraum: lichte Wälder, Waldränder, naturnahe Gärten, Parks, Streuobstwiesen, Steinbrüche
  • Merkmale: grau/braun/gelbschimmernde Schuppen, schwarzer Aalstrich, Jungtiere sind meist silbergrau oder gelblich gefärbt
  • Lebensweise: Einzelgänger, überwintert meist gesellig
  • Gefährdung: Haarraubwild (Fuchs, Dachs, Marder, Iltis), Schwarzwild, Schlangen, Störche, Reiher, Eulen, Raben- und Greifvögel, Igel, Straßenverkehr
ANZEIGE

ANZEIGE
Aboangebot