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Staatsregierung greift Alpenplan an

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Die Bayerische Staatsregierung hat am 28. März beschlossen, das Landesentwicklungsprogramm zu ändern und für eine Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu 80 Hektar streng geschützte Fläche nach dem Alpenplan zu opfern.

Die Spitze des Riedberger Horns im Allgäu
Foto: dpa

Zahlreiche Naturschutzverbände hatten dies bei der Verbändeanhörung abgelehnt. Der Bayerische Jagdverband (BJV) fokussierte dabei vor allem das bedrohte Birkwild: Am Riedberger Horn existiert eine Quellpopulation, deren Lebensraum unter dem Schutz der FFH-Richtlinie steht, und die laut BJV nicht umgesiedelt werden kann. Von den Balznachweisen entstammen drei Viertel der nach dem Alpenplan streng geschützten Zone, die jetzt angegriffen werden soll. Absurderweise sollen für den Liftbau am Riedberger Horn auch vier Hektar Schutzwald gerodet werden, für den in den vergangenen Jahren Schonzeitaufhebung für alles Schalenwild galt.

Der Alpenplan ist ein über 40-jähriges bayerisches Instrument, das die Übernutzung und -erschließung sensibler Alpengebiete verhindern soll. Die betroffene Fläche befindet sich in Schutzkategorie C, die den Bau von Liftanlagen explizit ausschließt. Um einen örtlich gewünschten Liftbau dennoch zu ermöglichen, sollen nun die 80 Hektar herausgenommen und durch eine größere Fläche an anderer Stelle „ersetzt“ werden.
vk

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