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Verändertes Jagdregime an der Müritz soll Ruhe bringen

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Mit Transparenz und eindeutigen Regeln zum veränderten Jagdmanagement soll nach Willen des Ministers Dr. Till Backhaus im mecklenburgischen Nationalpark Müritz Ruhe einkehren.

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Minister Backhaus will nur noch jagdethisch einwandfreie Jagden erlauben. (Foto: Ochel)
Er sagte jetzt bei der Vorstellung des Abschlussberichts, dass es eindeutige Beweise zu den Verfehlungen des zuständigen Dezernats- und Jagdleiters im Nationalparkamt, Falk Jagszent, gebe (siehe WuH 14/2013, S. 64). Dieser wird zum 1. November 2013 mit seinem Einverständnis dauerhaft in den Landesforst Mecklenburg-Vorpommern versetzt. Die Untere Jagdbehörde beschäftigt sich weiterhin mit verschiedenen Ordnungswidrigkeiten, auch die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg ermittelt noch und hat neue Vernehmungen angeordnet. Ob ein Strafverfahren eröffnet wird, wird sich nach der Auswertung ergeben.
 
Es werde keine Kompromisse bei der Ethik, Tierschutzrecht oder Lebensmittelhygiene mehr geben, betonte Backhaus in Schwerin. Auch Jagden mit 160 Schützen, wie im letzten Jagdjahr geschehen, wird es nicht geben. Zwischen 35 und 79 Schützen werden an den Jagden jetzt teilnehmen. „Der alternative Ansatz ist gescheitert“, betonte Backhaus, er habe nie Verständnis dafür gehabt.
 
Bestätigt hat der Minister diverse Dienstvergehen Jagszents, wie die bewusste Überschreitung des Abschussplans um 46 Prozent (statt 160 Damalttiere 224), der Einsatz nichtbrauchbarer Jagdhunde, Vernachlässigung der Wildbretqualität, Nichtahndung von Sicherheitsverstößen und Fehlabschüssen, Nichtahndung von Anweisungsverletzungen und der Verstoß gegen die Waidgerechtigkeit.
 
Neben einem veränderten Jagdmanagement, wird sich auch die Stellung der Revierförster deutlich ändern, jetzt sind die Revierleiter wieder völlig für ihre Reviere, die Einhaltung der Abschusspläne und das Management zuständig.
 
Insgesamt sind in diesem Jahr 16 Ansitzdrückjagden geplant (2012: 18), 15 davon sind bereits besetzt. Teilnehmen werden die Forstbediensteten, Mitarbeiter Nationalparkamt, anliegende erfahrene Jäger aus der Region und wenige zahlende Gäste. Verpflichtend ist der Einsatz bleifreier Munition und ein Schießnachweis.
uao
 

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