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Docter Sight: für den schnellen Schuss

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Enge Schneisen, Krähenfüße, Schluppen im Bestand. Wer hier im Treiben Sauen schießen will, muss blitzschnell fertig werden. Und das über Kimme und Korn, Zielfernrohr – oder mit dem Docter Sight.

 

Von Arndt Bünting

Flüchtigschießen will geübt sein – das ist das A und O für die Jagd auf getriebenes Wild. Hat man die entsprechende Übung, fühlt man sich sicherer, trifft besser und der Schweißhundführer hat weniger Arbeit.

Das ist die eine Seite. Die andere ist die Technik, die viel dazu beitragen kann, den „schnellen“ Schuss einfacher zu machen. Hat man erst einmal eine gut liegende Büchse, spielt die Visierung hier die entscheidende Rolle.

Für viele immer noch erste Wahl sind Kimme und Korn. Offene Visierungen sind robust, das Sehfeld wird nicht eingeschränkt, und man behält die Übersicht. Wenn da nicht ein gravierender Nachteil wäre, der gerade Schützen mit altersbedingter Weitsichtigkeit häufig schwer zu schaffen macht: Sie können Kimme, Korn und Ziel nicht schnell genug zusammenbringen. Abhilfe bietet hier das getestete Docter Sight. Denn von seinen Eigenschaften steht es zwischen der offenen Visierung und dem Zielfernrohr.

In das 21×15 Millimeter große Sichtfenster, dessen dünner Rahmen das Zielbild nicht verdeckt, wird ein roter Leuchtpunkt eingespiegelt. Er deckt auf 100 Meter zehn Zentimeter ab, auf kurze und mittlere Distanzen für den schnellen Schuss optimal, aber ab 80 Meter für einen präzisen Schuss auf einen Frischling eher zu viel. Ein Problem, das man allerdings auch über die offene Visierung hat.

Wie mit dem Absehen des Zielfernrohres braucht man den Leuchtpunkt nur auf das Ziel zu richten und abzudrücken – also nur zwei statt drei Punkte, die man zusammenbringen muss. Der Schütze nutzt ebenfalls das volle Sehfeld, ohne durch eine Vergrößerung abgelenkt zu werden.

Vor allem lässt sich hiermit problemlos über beide Augen offen visieren, womit nicht wenige Schützen – auch bei ganz runtergedrehter Vergrößerung des Zielfernrohres – ihre Probleme haben. Hält man aber beide Augen offen, hilft das immens, den Überblick bei einer anwechselnden Rotte zu behalten. Auf den Laufenden Keiler funktionierte das prima, hier zeigte sich das kleine Docter ganz groß.

Der Leuchtpunkt passt sich automatisch der Umgebungshelligkeit an, so dass das Ziel weder überstrahlt noch der Punkt nicht wahrnehmbar ist. Stülpt man den mitgelieferten Schutzdeckel über das Docter Sight, wird die Leuchtdiode in einen Schlafmodus versetzt. Der Stromverbrauch ist dabei so gering, dass eine Betriebsdauer laut Docter von zwei Jahren gegeben ist.

Zwischen den zwei miteinander verbundenen Glaslinsen des Sichtfensters liegt der Belag, der den eingespiegelten Rotpunkt reflektiert – gegen Kratzer gut geschützt. Die Oberflächen der Linsen sind zudem für ein klares Zielbild entspiegelt.

Ein kleiner Wermutstropfen: Das Visier ist zwar wasserfest, aber nicht wasserdicht. Einen Schauer auf einer Jagd verdaut es, in eine Pfütze sollte man es aber lieber nicht fallen lassen.

Kettner montierte das Testvisier auf einem Drückjagdrepetierer Luger L99 „Battue“. Deren Hinterschaft ist mit einem leichtem Schweinsrücken versehen und für den Anschlag über die Drückjagdschiene ausgelegt. Einige größere Testschützen mussten daher den Kopf wie beim Anschlag über das Zielfernrohr etwas hochrecken, um durchs Fenster und nicht auf die Brüstung – den unteren Visierrand – zu schauen.

Für die meisten passte es mit dieser Büchse aber optimal. Konstruktionsbedingt ist eine tiefere Montage kaum möglich, da zumindest bei Mausersystemen der Kammerstengel beim Repetieren im Weg ist.

Befestigt war das Visier auf dem Hinterfuß (Prismaschiene) einer Hebelschwenkmontage, schnelles Auf- und Abnehmen mit der Rändelschraube inbegriffen. Als Rückstoßlager diente hier ein dünner Metallstift, der zumindest beim Testwaffenkaliber 8×57 IS das Visier auf der Schiene hielt.

Fazit: Wer über Kimme und Korn nicht mehr schnell genug fertig wird, wer trotzdem 100 Prozent Sehfeld haben möchte und blitzschnell schießen will, für den ist das Docter Sight eine Alternative zur offenen Visierung.

 

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