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Erstes Kapitel: Woher kommst du? Wie immer man zu Füchsen stehen mag, die Tierart fasziniert, erregt, ihr Anblick elektrisiert – mich zumindest. Ganz gleich, ob am frühen Morgen hoch oben am Berg über der Waldgrenze, wenn ein Fuchs durch eine Murmeltierkolonie streift und noch kurz am Birkhuhnbalzplatz vorbeischaut, oder wenn er in der Ranzzeit im Feld einer Hecke entlangschnürt – denke ich an Füchse, dann werden Bilder lebendig: ranzende Füchse im stiebenden Pulverschnee; wenig scheue Bergfüchse auf sommergelben Trollblumenwiesen; Füchse, die im Treiben plötzlich da sind, und solche, die zögerlich auf dem Pass anwechseln, immer wieder zurückverhoffend; sich balgende Jungfüchse im Mai vor dem Bau; ein roter Fleck im Sonnenlicht zwischen den Wurzelausläufern eines Baumstocks, der sich als schlafender Fuchs erweist; Füchse, die auf gemähten Wiesen mitten am Vormittag nach Mäusen suchen; und auch ein Fuchs mit einem weißen Huhn im Fang, der von einem Bauernhof über die Felder dem nahen Wald entgegeneilt; Maikäfer fangende Füchse, die in Kapriolen den schwerfälligen Käfern hinterherspringen; und dann ein Fuchs wie ein Waldgeist in den weiten Wäldern Sloweniens, der zu einer Rotwildsuhle kommt, dort trinkt und ebenso rasch wie er gekommen ist wieder verschwindet, um eins mit dem Wald zu werden. Was genau den Fuchs so spannend macht, das weiß ich nicht. Er ist wendig, kommt in allen Lebenslagen zurecht, lässt sich in kein Schema pressen, ist enorm anpassungsfähig, allgegenwärtig und dennoch kaum zu fassen. Der Fuchs fasziniert, weil er aus jeder Situation das Beste macht. Aber ist das alles? Bei weitem nicht! Gewiss ist auch, dass uns die Farbe Rot anregt, Energien entfacht, Glück und Lebensfreude werden ebenso damit ver9 | |
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