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Zoologische Einordnung Entwicklungsgeschichte Primitive Paarhufer, die schon deutliche Merkmale der Cerviden aufwiesen, lassen sich bereits für das Erdzeitalter Oligozän/Miozän nachweisen, vor etwa 32 bis 10 Millionen Jahren. Sie waren ursprünglich geweihlos. Dafür trugen sie lange Eckzähne im Oberkiefer. Solche haben heute noch die in Großbritannien und in den Niederlanden lebenden Chinesischen Muntjaks. Gelegentlich, wenn auch selten, finden wir auch bei unseren Rehen rudimentäre Eckzähne im Oberkiefer, die „Grandeln“. Die ersten Arten, die Geweihe trugen, erschienen jedoch bereits im mittleren Miozän. Seither sind ungefähr 15 Millionen Jahre vergangen. Etwa genauso lange dauerte der Entwick lungs prozess der Mensch werdung, denn erst vor rund 2 Millionen Jahren entstand in Afrika der Ur mensch (Homo habilis). Etwa ebenso alt ist der Luchs, und alle drei haben nebenein ander und miteinander bis heute überlebt. Entwicklungs geschicht lich dürfte es sich beim Reh um die am längsten in Europa lebende Hirsch art handeln, die auch heute noch existiert (RAESFELD, NEUHAUS UND SCHAICH 1978). Da das Reh weder im eigentlichen Sinne Waldbewohner ist, noch in der Steppe seine Entwicklung fand, dürfte die Siedlungsdichte des Rehwildes in der überschaubaren Vergangenheit nie so hoch gewesen sein wie gegenwärtig. Es war der Mensch, der durch die zunehmende Nutzung der Landschaft für das Reh wild taugliche Strukturen geschaffen hat. 13 Schädel eines Muntjak. Beim Muntjak sind die Eckzähne im Ober kiefer noch vorhanden. Dagegen sind die Stirn waffen noch sehr ein fache Spieß geweihe. Rudimentärer Eckzahn beim Reh. Beim Rehwild sind die Eckzähne im Unter kiefer zu Schneide zähnen um gewandelt. Im Oberkiefer fehlen die Schneide zähne, und Eckzähne kommen nur noch sehr selten in rudimen tärer Form vor. | |
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