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9 Vorwort Jäger sind in ihrer Mehrheit eher konservative Menschen, die noch dazu auf der Jagd jene Beständigkeit suchen, die sie in anderen Bereichen des Lebens nicht mehr finden. Was sie einmal gelernt und akzeptiert haben, hat Gewicht; was ihnen die Wildbiologie vorsetzt eher nicht. Jagdbehörden beschäftigen meist Mitarbeiter, die zwar bestens mit Vorschriften und Verwaltungsabläufen vertraut sind, eher selten jedoch mit der Biologie von Wildtieren, und noch weniger mit der jagdlichen Praxis. Sie vollziehen Gesetze, und es ist nicht ihre Sache, deren Sinn zu überprüfen. Die Wissenschaft bekam in den vergangenen fünf Jahrzehnten technische Möglichkeiten, die weit tiefere Einblicke in das Leben von Wildtieren ermöglichen und weit besser deren Bedürfnisse erkennen lassen, als dies je zuvor der Fall war. Die Sache des Jägers ist es, geistig nachzurüsten. In dieser Situation ist es interessant zu erfahren, wie unterschiedlich mit Rehen in den verschiedenen europäischen Staaten umgegangen wird. Die Gegensätze könnten nicht größer sein. Dennoch sind viele Jäger überzeugt, selbst den einzig richtigen Weg zu beschreiten. Dieses Buch zeigt die unterschiedlichen Umgangsweisen, setzt sich mit ihnen auseinander und versucht – soweit dies möglich ist – die „Sicht der Rehe“ einfließen zu lassen. Kärnten, im Frühsommer 2016 Bruno Hespeler | |
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