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In Mitteleuropa wurde das Schießpulver Mitte des 13. Jahrhunderts bekannt. Auf die Jagd hatte das aber zunächst keinen Einfluss. Schon damals galten für das Waidwerk Regeln, die in Jagdordnungen niedergeschrieben wurden. Die traditionellen Jagdmethoden waren geprägt durch den Kampf des Menschen mit der wild lebenden Kreatur. Das Wild musste mutig im archaischen Zweikampf, beispielsweise mit dem Jagdschwert, erlegt werden. Auch die Jagdarmbrust blieb als die vornehmste Waffe des Jägers weiterhin im Gebrauch und wurde selbst nach Aufkommen der ersten jagdlich verwendbaren Luntenschlossgewehre nicht verdrängt. DAS LUNTENSCHLOS S Als Jagdwaffe fand das Luntenschlossgewehr in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zunächst nur wenig Verwendung. Das lag zum einen an der umständlichen Art, ein solches Gewehr feuerbereit zu machen, zum anderen an der ständig glimmenden Lunte. Sie wurde vom Wild gewittert. „Er hat Lunte gerochen“ ist ein aus dieser Zeit stammender Ausdruck. Auch der teilweise verwendete Luntenverberger, den man an einer Gürtelschlaufe mit sich führte, schaffte nur wenig Abhilfe. Diese gelochte, spitz zulaufende Messinghülse mit seitlicher Öffnung, in die das glimmende Ende der Lunte gesteckt wurde, sollte die rauchenden Schnüre verbergen und vor Feuchtigkeit schützen. Die für die Jagd brauchbaren Luntengewehre hatten bereits eine federunterstützte Mechanik für Hahn und Abzug. Beim Abdrücken schnappte der Hahn in die Pulverpfanne. In der Regel hatte dieser einen geschlitzten Kopf mit einer Flügelmutter daran, um damit die Lunte festzuklemmen, oder ein kurzes, vorn aufgeschnittenes Röhrchen, in das man ein kleines Stück Feuerschwamm einstecken konnte. Dieser wurde auch Zunder genannt und aus einem getrockneten Baumpilz gewonnen. Kurz vor der Schussabgabe wurde der Schwamm durch die Lunte zum Glimmen gebracht. Gewehr mit Luntenschloss: Statt einer Lunte ist bei dieser Waffe ein Stück Zunder im Hahnkopf eingeklemmt. WILD UND HUND | EXKLUSIV 21 | |
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