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Geweih des Rotwildes Das Geweih besteht aus der linken und der rechten Stange, die beide auf den Rosenstöcken (Aufsätze des Schädels) sitzen. Die kranzförmige Verbreiterung am unteren Stangenende wird Rose genannt. Das erste Ende direkt über der Rose ist die Augsprosse, in der Mitte der Stange, an deren Knick, die Mittelsprosse. Diese beiden Enden besitzen alle älteren Hirsche, die Eissprosse, ein kürzeres Ende über der Augsprosse, nur einige. Die Enden oberhalb der Mittelsprosse haben keine einzelnen Bezeichnungen, jedoch wird von einem Spieß gesprochen, wenn die Stange in nur einem Ende ausläuft, von einer Gabel bei zwei Enden und ab drei Enden von einer Krone. Ausnahme ist in seltenen Fällen ein Ende zwischen Krone und Mittelsprosse, der Wolfssprosse. Zur Bezeichnung der Geweihe werden die Enden einer Stange gezählt und die Anzahl wird verdoppelt. Ein Hirsch mit gleich vielen Enden auf beiden Seiten nennt man gerade, mit ungleicher Endenzahl beider Stangen ungerade. Bei ungeraden Hirschen zählt die Stange mit den meisten Enden zur Verdopplung. So ist ein Hirsch mit fünf Enden beidseitig ein gerader Zehner, besitzt er aber an einer Stange vier und an der anderen fünf Enden, so ist er ein ungerader Zehner. Hierbei wird länderabhängig festgelegt, ab welcher Länge ein Ende als solches mitgezählt wird. Zur näheren Bezeichnung des Geweihs werden markante Sprossen miteinbezogen. So gibt es beispielsweise beim Zehnender, da Augund Mittelsprosse immer vorhanden sind, zwei Möglichkeiten: entweder eine zusätzliche Eissprosse und am Stangenende nur eine Gabel oder keine Eissprosse und dafür eine Krone mit drei Enden. Man spricht dann vom Eissprossenzehner bzw. Kronenzehner. Auch die Ausbildungen der Kronen sind vielfältig, die Kronenformen haben entsprechend ihrer Ausbildung unterschiedliche Namen. Geweihzyklus des Rotwildes Geweihe tragen nur die männlichen Stücke. Im März des auf die Geburt folgenden Jahres wachsen den Hirschkälbern Rosenstöcke, aus denen ab April das erste Geweih geschoben wird, meist zwei einfache Spieße, Die Ausformung des Petschaftes gibt gute Hinweise auf das Alter des Hirsches. 23 | |
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