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Das Berliner Unternehmen Andres Industries AG hat in der Vergangenheit bewiesen, dass auch deutsche Hersteller in der Wärmebildtechnik noch Innovationskraft besitzen. So ist die TILO, die bis heute kleinste Wärmebildbrille der Welt, bei Jägern gerade für die Pirsch und Nachsuche sehr beliebt, da sie wie eine Brille am Kopf getragen werden kann und die Hände frei bleiben.
Mit dem TigIR, dem jüngsten Spross der unternehmenseigenen Geräteentwicklung, ist seit kurzer Zeit eines der reichweitenstärksten Wärmebildvorsatzgeräte am Markt auch für Jäger erhältlich. Bei einer Entdeckungsreichweite von 3000m ist er zwar nicht mehr so klein wie die Wärmebildbrille TILO, aber mit einem Gewicht knapp über 500g immer noch mit Abstand das leichteste Gerät seiner Klasse. Ebenso verhält es sich mit seiner Baulänge, die nur 11cm beträgt und damit erhebliche Vorteile bei der direkten Montage am Zielfernrohr bietet, da neben dem geringen Gewicht auch die Hebelwirkung durch die kurze Baulänge sehr gering ausfällt.
Abb.2 Marktübersicht geläufiger Wärmebildvorsatzgeräte. Verglichen werden Entdeckungsreichweiten, Baulängen und Gewicht.
Abb.3 Deutlich sichtbar ist die kurze Bauform des TigIR-6M im Vergleich zu herkömmlichen Vorsatzgeräten.
Doch der TigIR kann noch mehr. Er ist eines der wenigen Geräte, die als Vorsatzgerät direkt auf die Picatinny-Schiene montiert werden können. Hierfür kann in Deutschland die Behördenversion TigIR-6M mit einer entsprechenden wiederholgenauen Adapterschiene ausgestattet werden. Sie ist kompatibel zu den beliebten Recknagelmontagen.
Abb. 4 TigIR-M mit ERATEC-Montage
Die Thermalauflösung von 40mK ermöglicht es, Temperaturunterschiede von 0,04°C wahrzunehmen. Zusätzlich sind ausgefeilte KI-Upscaling-Algorithmen im Einsatz, die auch bei hohen Zoomstufen und großen Entfernungen eine erstaunliche Bildqualität liefern. Hierbei werden die Sensordaten durch eine KI-Software nochmals aufbereitet. Das führt dazu, dass auch bei hohen digitalen Zoomstufen die Darstellung nicht pixelt. Dadurch wird die Reichweite erheblich gesteigert.
Abb.5 Durch das KI-unterstützte Hochrechnen der Sensorinformation können die Bildinformationen vom Jäger besser interpretiert werden.
Doch was hilft es dem Jäger, wenn er zwar das Ziel viel deutlicher als bei herkömmlichen Geräten sehen kann, aber die Einstellung, die bei Vorsatzgeräten Kollimation genannt wird, doch nur Pixelweise erfolgt? Hier passiert es oft, dass das Absehen nicht genau in der Mitte des Ziels positioniert werden kann. Doch auch für dieses Problem gibt es beim TigIR eine Lösung. Die Kollimation kann mithilfe der SPC-Funktion subpixelweise erfolgen. Hierfür muss zwar jede Zoomstufe einzeln vom Anwender auf die benutzte Waffe kollimiert werden, das Ergebnis ist jedoch beeindruckend. Anwender berichten von einem erfolgreichen jagdlichen Einsatz bis 400m. Am Schießstand wurden auch schon Ziele bis 2 km zuverlässig getroffen.
Abb. 6 Die Mufflons in ca. 600 m Entfernung gehen an die Grenzen eines jeden Vorsatzgerätes. Mit der SPC (Sub-Pixel-Kollimation) erreicht der TigIR jedoch eine deutlich bessere Präzision beim Schuss als herkömmliche Geräte.
Die übliche Batterielaufzeit beträgt bis zu 10:30 Stunden. Das bietet genug Reserven auch bei sehr kaltem Wetter. Da Andres Industries ebenfalls für Behörden- und Militärkunden fertigt, kommt der geneigte Jäger auch in den Genuss gewisser „taktischer“ Features: So ist die Schutzkappe fest mit dem Gerät verbaut und dient gleichzeitig als An- und Ausschalter. Also Klappe hoch, TigIR an – und sich nicht mit ausgeleierten oder verlorenen Gummikappen rumärgern. Auch die Menüführung und Tastensteuerung sind denkbar einfach und bei kaltem Wetter auch mit Handschuhen möglich. Das stabile, mit Cerakote beschichtete und aus dem Vollen gefräste Aluminiumgehäuse ist die Voraussetzung für die hohe Wiederholgenauigkeit des Gesamtsystems. Viele andere Anbieter bieten hier nur Magnesiumdruckguss oder gar Kunststoffgehäuse.
Auch die zivile Version des TigIR erfüllt bezüglich der Robustheit alle gängigen Militärstandards und übersteht mindestens 26 Stürze aus einer Höhe von 1,22m. Und für den Fall der Fälle ist das Gerät selbst bei dauerhaftem Untertauchen in einer Wassertiefe von 1m für bis zu 2 Stunden geschützt (IP68).
Aufgrund der hohen Nachfrage müssen sich Interessenten bis heute allerdings ein wenig gedulden; die Wartezeit beläuft sich aktuell auf rund zwei Monate nach Bestellung. Das Unternehmen fertigt nach wie vor in Deutschland und jeder Käufer hat die Möglichkeit, sich die Produktion in Berlin persönlich anzuschauen, wenn er sich sein Gerät vor Ort abholen will.
Abb. 7 Das Berliner Unternehmen entwickelt und fertigt sowohl TigIR als auch TILO heute noch in Deutschland.
Andres Industries gewährleistet vorab eine umfangreiche Beratung und hat auch entsprechende Informationsmaterialien online gestellt, etwa was die Kompatibilität mit vielen populären Zielfernrohren angeht. Erhältlich ist der TigIR für zivile Anwender in den „Z“-Ausführungen mit einer Sensorauflösung von 640×512 Pixeln (TigIR-6Z+) oder 320×256 Pixeln (TigIR-3Z).