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Hessen: Diskussionen um Schonzeit für Waschbär

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Das grüne hessische Umweltministerium bremst offenbar den bundesweiten Managementplan zur Kontrolle und Eindämmung des Waschbären als invasive Art aus. Stattdessen gilt in Hessen für alle Waschbären eine Schonzeit vom 1. März bis 31. Juli. Dem Vorsitzenden der Jägervereinigung Oberhessen ist deshalb der Kragen geplatzt: Helmut Nickel hat als privater Jagdpächter beim Umweltministerium beantragt, für sein Jagdrevier die Schonzeit für junge und nicht führende Waschbären aufzuheben.

Waschbär
In Hessen hat der Waschbär vom 1. März bis 31. Juli Schonzeit.
Foto: Silvio Heidler

Bis Anfang Februar mussten sich die Bundesländer laut EU-Verordnung gegen invasive gebietsfremde Arten unter Federführung des hessischen Umweltministeriums auf ein Management- und Maßnahmenblatt zur Bekämpfung der Waschbären einigen. Dieses Konzept lag jedoch zum Redaktionsschluss immer noch nicht vor. Insbesondere die hessischen Jäger hatten gehofft, dass der Managementplan wieder die ganzjährige Bejagung junger Waschbären ermöglicht, die 2016 durch die neue Jagdverordnung (JVO) abgeschafft worden war.

„Wirkungsvolle Eindämmungs- und Bekämpfungsmaßnahmen sind für Waschbären aufgrund der hessischen Schonzeitregelung derzeit nicht möglich“, kritisiert Nickel in seinem Antrag. Zwar habe das Umweltministerium ihn schon am 22. März 2017 schriftlich darüber informiert, dass sich der Waschbär-Managementplan aktuell noch in der Abstimmungsphase befinde. Seither habe sich aber nichts getan. „Die Frist für die Verabschiedung des Konzepts ist doch längst abgelaufen“, so Nickel gegenüber WILD UND HUND. „Ausgerechnet während der Brut- und Setzzeiten darf der Waschbär weiterhin nicht bejagt werden.“ Nickel hofft, dass sein Antrag bei vielen hessischen Jagdpächtern Schule macht.

Aus dem Umfeld des Wiesbadener Ministeriums verlautet, dass sich die Bundesländer offenbar nicht auf ein Managementkonzept einigen können, weil Umweltministerin Hinz (Grüne) an falschen Schwerpunkten festhalte. So setze der hessische Planentwurf primär auf eine punktuelle Kontrolle der Waschbärpopulation in Schutzgebieten und technische Abwehrmaßmahmen, nicht aber auf eine flächendeckende Intensivierung der Waschbärjagd. Außerdem erwäge Hinz, die Pelzträger durch Sterilisation oder Anti-Baby-Pille zu dezimieren. roe


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