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Wärmebildkameras sind heutzutage aus dem jagdlichen Gebrauch kaum mehr wegzudenken. Durch die Wärmebildtechnik hat sich die Jagd stark gewandelt und selbst in tiefsten Nächten können Sauen adäquat bejagt werden.
Der Markt der Wärmebildgeräte ist äußerst dynamisch und das Angebot äußerst groß. So fällt es vielen Jägern schwer, die richtige Auswahl zu treffen und das passende Gerät für die persönlichen Bedürfnisse zu finden. Darum möchten wir in diesem Beitrag das Thema Wärmebild genauer beleuchten und Ihnen bei der Wahl der passenden Wärmebildkamera behilflich sein.

Auf was sollte man vor und bei dem Kauf einer Wärmebildkamera achten?

Vorab: Heutzutage kann man sich vor einem Kauf in diversen Internetforen Meinungen anderer Käufer einholen. Dennoch fällt es oft schwer, für sich selbst die richtige Entscheidung zu treffen – gerade bei technischen Geräten.
Daher unsere Empfehlung: Profitieren Sie von der Expertise eines Fachhändlers, welcher Ihnen die Unterschiede und Vorteile der Geräte genau erklären kann – vor allem im jagdlichen Kontext. Der Fachberater kann durch gezielte Fragen und Beratung herausfinden, welche die beste Wärmebildkamera für Sie ist. Der Markt ist äußerst breit gefächert und man verliert schnell den Überblick ohne die Unterstützung des Fachhandels.

Vor dem Kauf

Nicht nur beim Kauf, sondern auch schon vor dem Kauf gibt es einige Kriterien, welche Sie bei Ihrer Auswahl des Wärmebildgerätes berücksichtigen sollten.

Handgerät oder Vorsatzgerät?

Hier gilt es zum Beispiel als erstes zwischen den reinen Handgeräten und den Vorsatzgeräten zu unterscheiden. Reine Handgeräte wie das Pulsar Helion, Liemke Keiler oder Hikmicro Falcon dienen der Beobachtung. Wärmebild Vorsatzgeräte wie das Nitehog Viper, Pulsar Krypton, Liemke Luchs oder das Infiray Mate können mit einem entsprechenden Adapter auf einem Zielfernrohr montiert werden und dienen der Schussabgabe bzw. der Erlegung von Wild. Hier können Sie also je nach Einsatzzweck das Feld der Wärmebildgeräte schon etwas eingrenzen.

Revierstruktur

Auch Ihre Revierstruktur spielt eine wesentliche Rolle. Haben Sie mehr Feld oder mehr Waldflächen zu bejagen?
Wird viel im Feld gejagt, sind die Schuss- und Beobachtungsdistanzen meist höher angesiedelt. Hier sollte also auf ein Wärmebildbeobachtungsgerät mit einer hohen optischen Grundvergrößerung geachtet werden.
Bei einem Wärmebild Vorsatzgerät zur Feldjagd sollte ein Gerät gewählt werden, welches eine hohe Vergrößerung am Zielfernrohr ermöglicht.
Stehen eher Waldflächen und die Jagd an der Kirrung zur Debatte, sind die Beobachtungs- und Schussdistanzen größtenteils wesentlich geringer. Darum sollte hier ein Wärmebild Beobachtungsgerät gewählt werden, welches eine niedrigere optische Grundvergrößerung und damit ein größeres Sehfeld aufweist. Dadurch lässt sich eine Rotte Sauen wesentlich besser überblicken, einordnen und damit ansprechen.
Auch beim Wärmebildvorsatzgerät für die Waldjagd ist eine hohe Vergrößerung nicht zwingend nötig. Hier kann man mit einer 4–6 fachen Vergrößerung gut jagen.
Je nachdem, ob Sie lieber der Pirsch oder dem Ansitz nachgehen, können Sie auch das Wärmebildgerät auswählen. Gerade auf der nächtlichen Pirsch sind ein geringes Gewicht und kompakte Baumaße von Vorteil.

Zusammenspiel mit dem Zielfernrohr

Auch auf dem Zielfernrohr ist ein kompaktes Gerät von Vorteil, welches die Führigkeit der Waffe nicht zu sehr einschränkt und zudem weniger Gewicht aufweist. Beim Ansitz spielen diese Faktoren natürlich eine weniger tragende Rolle.

Budget

Das Budget sollte bei einem Wärmebildgerät nicht zu knapp bemessen sein. Ernst zu nehmende Wärmebild Beobachtungs- und Vorsatzgeräte starten derzeit (2023) ab etwa 1.000 €. Desto höher das Budget natürlich ist, umso besser wird auch die Ausstattung und die optische Leistung des Wärmebildgerätes.
High End Geräte – sei es ein Beobachtungs- oder Vorsatzgerät – liegen zwischen 3.000 € und 4.000 €.

Beim Kauf

Sie wissen nun, für welche Gegebenheiten Sie eine Wärmebildkamera benötigen. Ab jetzt geht es um die Ausstattung und um das Zusammenspiel mit Ihrer Waffe und der Montage, sollten Sie sich für ein Vorsatzgerät entschieden haben.

Die Aussttatung

Foto und Video Funktion: Viele Geräte bieten eine Foto und Video Funktion, was gerade bei Vorsatzgeräten ein Vorteil sein kann. Durch die Aufnahme der Schussabgabe können Rückschlüsse bei einer evtl. Nachsuche gezogen werden. So zum Beispiel wo die Kugel getroffen hat und in welche Richtung das Stück abgesprungen ist. Mittlerweile gibt es Geräte, die automatisch die Schussabgabe aufzeichnen und abspeichern. Möchten Sie dieses Feature, fragen Sie gezielt Ihren Fachhändler.

Laserentfernungsmesser: Einige Geräte verfügen über einen integrierten Laserentfernungsmesser, diese Geräte haben meist ein LRF in der Typenbezeichnung (Laser Range Finder). Dieser kann eine äußerst gute Hilfestellung bieten, da gerade in der Nacht Entfernungen völlig falsch eingeschätzt werden.

Optische Parameter: Haben Sie große Feldflächen zu bejagen, achten Sie auf eine hohe optische Leistung des Gerätes. Sensor- und Bildschirmauflösung sollten hoch angesiedelt sein. Ebenso ist eine hohe thermische Empfindlichkeit von Vorteil. Jagen Sie viel an der Kirrung und im Wald, wo die Distanzen wesentlich geringer sind, sollten Sie auf ein breiteres Sehfeld achten. Hierdurch erhalten Sie einen wesentlich besseren Überblick über die Rottenstruktur. Die optische Grundvergrößerung sollte also nicht zu hoch angesiedelt sein.

Menüführung: Falls Sie sich mit vielen Tasten und komplizierter Steuerung schwer tun, sollten Sie ein entsprechend einfach strukturiertes Gerät wählen. Es gibt einige Geräte am Markt, welche diese Anforderung sehr gut erfüllen.

Gewicht und Maße: Möchten Sie mehr pirschen, sollten Sie auf ein geringes Gewicht und kompakte Baumaße achten.

Updates: Möchten Sie Ihr Gerät ständig durch Updates auf dem Laufenden halten, sind die Marken Pulsar und Hikmicro derzeit führend. Pulsar wie auch Hikmicro haben eine sehr gut strukturierte App und bieten auch Software-Updates.

Merkmale zur Waffe bei Vorsatzgeräten

• Der Adapter zur Montage auf dem Zielfernrohr ist ein wichtiger Faktor. Es wird immer der Objektivaußendurchmesser benötigt. Diesen können Sie anhand eines Messschiebers bestimmen oder in den technischen Daten auf der jeweiligen Herstellerseite nachlesen.

• Bei Vorsatzgeräten muss aufgrund der Adapterverbindung genügend Luft zwischen Lauf und Zielfernrohrobjektiv vorhanden sein. Evtl. muss die Montage bei zu wenig Spielraum erhöht werden.

• Evtl. muss eine vorhandene Kimme auf dem Lauf entfernt werden, da sonst das Vorsatzgerät anstoßen würde. Kimmenträger sind oft verlötet. Manchmal reicht es aus, das Kimmenblatt zu entfernen. Ihr Fachberater kann Sie hierzu beraten.

• Auch bei sehr kurzen Läufen und der Nutzung eines Over Barrel Schalldämpfers kann es dazu kommen, dass das Vorsatzgerät am Schalldämpfer anstößt. Hier muss unter Umständen die Montage erhöht werden oder ein kürzeres Gerät ausgewählt werden.

Merkmale zum Zielfernrohr und der Montage für Vorsatzgeräte

• Das verwendete Zielfernrohr sollte eine geringe Anfangsvergrößerung aufweisen, um nicht zu viel Sehfeld zu verlieren. Auch Drückjagd Zielfernrohre sind hier sehr gut geeignet, da sie meist bei 1x beginnen.

• Den Adapter niemals zu fest einstellen, da hohe Kräfte auf das Objektiv des Zielfernrohres einwirken können. In der Regel hat ein Adapter zwei Schrauben. Eine große zum Einstellen der Klemmkraft und eine Madenschraube zum Kontern. Normalerweise reichen 1,5 Nm auf der großen Klemmschraube.

• Großer Beliebtheit erfreuen sich mittlerweile auch Adaptersysteme, bei denen eine Klemmhülse (Teil des Adapters) am Zielfernrohr verbleibt und der andere Teil am Vorsatzgerät befestigt wird. Dies ermöglicht ein schnelles und immer gleiches Aufsetzen des Vorsatzgerätes sowie eine einfachere Verwendung auf mehreren Zielfernrohren mit unterschiedlichen Objektivaußendurchmessern. Hier gibt es mittlerweile verschiedenste Anbieter solcher System am Markt. Lassen Sie sich auch hierzu am besten bei einem Fachhändler beraten.

• Durch die Mehrbelastung auf dem Objektiv eines Zielfernrohres aufgrund eines Vorsatzgerätes wirken sich Rückstoßkräfte stärker auf das Zielfernrohr und die Montage aus. Es ist darauf zu achten, dass der Hersteller des Zielfernrohr seine Zielfernrohre für diese Mehrbelastung freigegeben hat.

• Bei Schwenkmontagen, welche einen großen Objektiv-Montagering nutzen, ist es evtl. nicht möglich einen Adapter aufzusetzen. Die Klemmfläche eines Adapters beträgt normal etwa 35 mm. Es gibt jedoch auch Adapter in einer kurzen Ausführung um dieses Problem zu umgehen. Der Abstand vom Zielfernrohr-Ende bis zum Montagering sollte wenigstens 16mm betragen.

Die richtige Wärmebildkamera bei Ihrem Fachberater finden

Wie bereits zu Anfang des Beitrages erwähnt, sollten Sie sich beim Kauf eines Wärmebildgerätes an den Fachhandel wenden. Active Hunting ist bekannt als einer der Spezialisten in Deutschland, wenn es um Wärmebild- und Nachtsichttechnik geht.
Bei Active Hunting erhalten Sie ausschließlich Beratung von aktiven Jägern, welche selbst mit Wärmebild- und Nachtsichttechnik dem Waidwerk nachgehen.
Durch die sehr große Auswahl an hochwertigen Markengeräten zum Beispiel von Pulsar, Liemke, Hikmicro, Nitehog, ThermTec oder Infiray können Sie eine Menge Vergleiche ziehen, was schlussendlich bei der richtigen Auswahl von großem Vorteil ist.
Alle der erhältlichen Produkte wurden von dem Team selbst getestet. Eindrücke hierzu finden sich in den zahlreichen Testvideos und Testberichten auf YouTube und deren Webseite wieder.

Weitere Informationen und Beratung erhalten Sie hier.

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