Was ist ASP? Symptome und Ansteckung
Die Afrikanische Schweinepest ist eine oft schwerwiegende Virus-Erkrankung in Wild- und Hausschweinen. Die Sterblichkeitsrate infizierter Tiere ist sehr hoch. Zu den Symptomen gehören anfangs hohes Fieber, Bewegungsunlust und Futterverweigerung, später Blutungen, Desorientiertheit und Krampfanfälle (Quelle: FLI*). Übertragen werden kann das Virus:
- bei direktem Kontakt zu einem infizierten Tier (Wild-Wild, Hausschwein-Hausschwein, Wild-Hausschwein) über Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel) und Körperausscheidungen
- durch Kontakt mit Kadavern und Tierresten, die lange Zeit als Reservoir für das Virus dienen können, die richtige Entsorgung ist daher wichtig
- über verarbeitete Schweinefleischprodukte (Wurst, Salami u.ä.), die beispielsweise als Essenreste an Hausschweine gefüttert werden
- über Lederzecken als Zwischenwirt, über Stallfliegen (mechanische Übertragung)
Eine Übertragung auf den Menschen wurde bisher nicht beobachtet und ist unwahrscheinlich
Wo ist ASP? Ausbreitungsgeschehen in Europa
Ursprünglich kam die Afrikanische Schweinepest nur in Afrika vor, doch nach dem ersten Auftreten der Krankheit in Georgien 2007, verbreitete sie sich zunächst über Russland sowohl in Europa als auch in Asien. Ab 2014 gab es Fälle in den baltischen Ländern und im Osten Polens, ab 2017 gab es die ersten Fälle in Moldawien, Rumänien und der Tschechischen Republik, 2018 wurden Fälle in Ungarn, Bulgarien und erstmals auch in Belgien registriert, 2019 kamen Fälle in der Slowakei und Serbien hinzu und 2020 gab es erstmals Fälle der Krankheit in Griechenland. Polen verzeichnete allein im ersten Halbjahr 2020 bereits über 2700 Fälle (Quelle: FLI*) in Wildschweinen, auch in der Grenzregion zu Deutschland werden immer wieder Fälle identifiziert. Inzwischen gab es den ersten bestätigten Fall in Brandenburg (Stand 10.09.2020).
Daher müssen Jäger weiterhin sehr wachsam sein (vor allem auf Fallwild achten, Tiere, die sich auffällig verhalten) und Präventionsmaßnahmen ergreifen, wie das gründliche Reinigen und Desinfizieren von Jagdutensilien und Oberflächen. Professionelle, geprüfte Breitbanddesinfektionsreiniger sind hierfür besonders geeignet, da sie sowohl wirksam als auch sicher sind.
Das Risiko, dass die Krankheit durch Import von Wurst- und anderen Schweinefleischwaren aus betroffenen Regionen oder durch Wildschweinbewegungen auch an anderer Stelle nach Deutschland gelangt, wird derzeit als hoch eingeschätzt. Auch eine Ausbreitung in Deutschland kann nun nicht mehr ausgeschlossen werden!
Auch andere Krankheitserreger können Wildschweine befallen und auf Hausschweine übertragen werden. Dazu gehört vor allem die Schweinegrippe, ebenfalls eine Viruserkrankung, die sogar auf den Menschen übertragen werden kann. Auch diese breitet sich gerade wieder vermehrt aus.
Was kann man tun? Hygienische Prävention- bzw. Schutzmaßnahmen
- Jagdutensilien gründlich reinigen und desinfizieren (vor allem nach Auslandsjagden)
- Alle Oberflächen, die im Kontakt mit dem erlegten Tier kamen, gründlich reinigen und desinfizieren
- Erlegtes Schwarzwild nicht in andere Regionen transportieren
- (Rohe) Schweinefleischprodukte aus betroffenen Regionen nicht importieren
- Keinen Kontakt zwischen Wildschweinen und Hausschweinen zulassen
- Tot aufgefundenes Schwarzwild sofort melden und nicht bewegen bzw. berühren
- Hausschweine nicht mit Speiseabfällen füttern
- Unbedingte Desinfektion von Stiefeln vor dem Betreten von Ställen
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Weiteres Infomaterial zu Früherkennung, Maßnahmen bei einem Ausbruch in Deutschland und Kartenarchiv mit aktuellem Ausbruchsgeschehen auf der Seite des FLI*
* FLI: Friedrich-Löffler-Institut