In einer vom Deutschen Jagdverband in Auftrag gegebenen Studie hat Professor Sven Herzog, Wildbiologe und Genetiker an der Technischen Universität Dresden, festgestellt, dass ein günstiger Erhaltungszustand für die mitteleuropäische Wolfspopulation erreicht ist.
Eine Studie von Professor Sven Herzog von der Technischen Universität Dresden hat ergeben, dass die Wolfspopulation einen günstigen Erhaltungszustand erreicht hat. (Symbolbild)
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Die Studie wurde auf der Umweltministerkonferenz (UMK) in Potsdam, die am 17. November zu Ende ging, vorgestellt. Anlässlich dieser Erkenntnis wollen Mecklenburg-Vorommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD), Unions- und vereinzelt Grünen-Politiker Abschüsse nicht mehr grundsätzlich ausschließen. Insbesondere fordern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, den bisherigen Totalschutz der deutschen Wölfe zu lockern.
Sowohl Abschüsse zur Gefahrenabwehr als auch eine Regulierung der Wolfsbestände hängen wesentlich vom günstigen Erhaltungszustand ab. Dennoch gab es auch kritische Reaktionen auf die entsprechenden Feststellungen des Wissenschaftlers, da er in seiner Studie eine zu sehr regionalisierte Betrachtungsweise der verschiedenen mitteleuropäischen Wolfsvorkommen ablehnt. Es gehe in erster Linie um ein- und dieselbe Art, die nicht mehr in ihrer Existenz gefährdet sei.
Der Bestand in Deutschland wird mittlerweile auf 500 bis 600 Wölfe geschätzt. Die Frage, wie viele Grauhunde für Deutschland verträglich seien, können die Bundesbehörden bisher nicht beantworten. Backhaus verlangt daher bereits eine Diskussion über eine Obergrenze für den Wolf. aml