Ein erbitterter Kampf ist um den nach Bayern eingewanderten Braunbären entbrannt. Die Landesregierung hat Meister Petz am 22. Mai zum Abschuss freigegeben. Naturschützer wie der WWF (World Wildlife Found) sind darüber empört. Er sieht keine Grundlage für diese Entscheidung und fordert einen Management-Plan. Roland Melisch, Leiter des Bereiches Artenschutzes beim WWF-Deutschland: “Wir versuchen nach wie vor, das Tier lebend zu erwischen. Die Chancen, dass das gelingt, stehen aber eher schlecht.”
Der WWF schließt eine Gefährdung von Menschen nicht mehr aus, da der Bär die Nähe des Menschen sucht. Mehrere Risse von Schafen und Hühner in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen werden dem Braunbären angelastet. In solchen Fälle befürworten Artenschützer und Wildbiologen durchaus einen Abschuss.
Der Braunbär war Ende April in Hof in der Nähe von Salzburg von Jägern und Bürgen gesichtet worden. Damals wurde vermutet, dass er aus dem Toten Gebirge aus Oberösterreich stammt. Jetzt steht seine Herkunft offensichtlich fest: der Bär stamm aus einem Ansiedlungsprojekt im italienischen Trentino. Experten gehen von einer Wanderroute über den Rechenpass aus. Seit Samstag, 20. Mai, hat das Raubtier Spuren in Bayern hinterlassen. Damit wurde erstmals nach 170 Jahren wieder ein Braunbär in Deutschland gesichtet. In Österreich leben etwa 20 Exemplare im südlichen Kärnten sowie der nördlichen Kalkalpen in Niederösterreich und der Steiermark.
bd