Zwar konnte das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg das Amselsterben verursachende Virus in aktuellen Vogelproben nicht nachweisen, doch hat das Virus in überwinternden Stechmücken überlebt.
Ein für Amseln tötliches Vogelvirus hat den Winter überlebt. Foto: Jürgen Weber |
Wissenschaftler des BNI und der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage (KABS)/ Universität Heidelberg rufen die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Seuchenbekämpfung auf. Sie hoffen, den Erreger bei einem erneuten Ausbruch lokal eingrenzen zu können, indem vor allem in der Oberrheinebene, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg tote Vögel gemeldet und die Überträgermücke bekämpft wird.
Vogelmeldungen und Einsenden toter Vögel
Tote Vögel sollten möglichst früh mit einem Kühlakku versehen an das BNI, die KABS oder das örtliche Veterinäramt geschickt werden. Die Versandkosten trägt der Finder, der vom BNI über das Ergebnis unterrichtet wird. Das KABS holt Totfunde in der Oberrheinebene nach telefonischer Absprache auch ab. Sie sollten tote Vögel nur mit Handschuhen oder umgestülpten Tüten anfassen und nicht vergraben oder mit dem Hausmüll entsorgen.
- BNI
Dr. Jonas Schmidt-Chanasit
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Bernhard-Nocht-Straße 74
20359 Hamburg
Tel.: 040 42818-959
Fax: 040 42818-941
- KABS
Dr. Norbert Becker
KABS e.V.
Rathaus Waldsee
Ludwigstr. 99
67165 Waldsee
Tel.: 06236 4186-0
Fax: 06236 4186-22
Bekämpfung der Virus übertragenden Mücken
Vermeiden Sie unnötige Ansammlungen von Wasser (z.B. ungenutzte Vasen, Wasserbehälter, Altreifen), denn darin entwickeln sich die Mückenlarven. Andere Brutplätze wie Regenfässer, Gullys, Jauchegruben können mit einem von Bacillus thuringiensis israelensis produzierten und für den Menschen und andere Tiere unschädlichen Eiweißstoff – enthalten in Culinex-BTI-Tabletten (www.culinex.de) – behandelt werden.