15.10.2014
Am 2. August diesen Jahres gegen fünf Uhr morgens backte ein vorpommerscher Jäger den alten Jagdkarabiner seines Vaters an und schoss. Etwa 120 Meter entfernt traf das 12,7-Gramm-Teilmantel-Rundkopf-Geschoss im Kaliber 8 x 57 IS einen Rothirsch. Ein weiterer Schuss bannte ihn endgültig auf den Platz.
Der glückliche Erleger präsentiert die Trophäe des ungeraden 26-Enders. (Foto: Lutz Bockisch) |
Seit mehr als 30 Jahren geht der Erleger in der Hegegemeinschaft Schuenhagen-Franzburg zur Jagd, der Recke war ihm dennoch bisher unbekannt. Seine Maße sind außergewöhnlich: Das Wildbretgewicht betrug ohne Haupt 230 Kilogramm. Mit langer Nase und ohne Oberkiefer wog das Geweih Ende September noch 15,7 Kilogramm. Die Stangenlänge des ungeraden 26-Enders liegt knapp unter einem Meter.
Im Durchschnitt beträgt der Rosenumfang etwas mehr als 34 Zentimeter. Die Umfänge der Stangen betragen unten etwa 24 beziehungsweise 27 Zentimeter, oben rund 17 und 23 Zentimeter. Das Geweih ist relativ eng gestellt, dunkelbraun und gut geperlt. Mittels Zahnzementmethode wurde das Alter des Hirsches mit den gigantischen Maßen von der Forschungsstelle für Wildökologie in Eberswalde auf zehn Jahre bestimmt – Mindestalter erreicht.
Bereits vor vier Jahren wurde eine Abwurfstange mit 3,84 Kilogramm gefunden, vor zwei Jahren und im Vorjahr weitere starke. Sie werden dem „Vorpommern-Giganten“ zugeordnet. Letzte Sicherheit darüber soll ein genetischer Test bringen. Die Trophäe wird im kommenden Frühjahr von der Bewertungskommission des Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern offiziell beurteilt und bewertet werden.
Auch in den vergangenen Jahren wurden in dem nördlichen Bundesland sehr starke Geweihte erlegt oder verendet gefunden – darunter ein 18-Ender (der „Rögnitztaler“) mit 12,5 Kilogramm und ein 30-Ender (der „Postenhirsch“) mit 11,9 Kilogramm.
lb
Weitere Leserbeiträge aus Feld, Wald und von der Fischwaid finden Sie in der neuen WILD UND HUND 20/2014, die ab 16. Oktober im Zeitschriftenhandel liegt.