Die Geiersberg-Kanzel steht in einer der besten Ecken des Reviers. Hier herrscht weitestgehend Ruhe, und das Wild steht auch tagsüber äsend auf der langgestreckten Wiese, die herrlich von Wald eingefasst ist. In Sichtweite der Kanzel haben wir einen weiteren Sitz auf einer Kuppe errichtet, der einen herrlichen Blick fast über das ganze Revier bietet. Dort drückten sich in der Vergangenheit oft die Sauen herum. Und weil die Kuppe grad so bucklig und unübersichtlich ist, bekam die Kanzel den Namen Katzenbuckel.
Wenn es der Wind erlaubt, schleiche ich mich auf einen dieser beiden Sitze, mit denen mich bereits eine Reihe herrlicher Jagderlebnisse verbinden. An einem Sommerabend konnte ich hier bei bestem Licht zwei Frischlinge erlegen, und bei einigen mondhellen Winternächten gelang es mir, den Fuchs zu reizen. Sein Balg hängt heute bei den vielen anderen, die darauf warten, endlich zu einer kuscheligen Decke verarbeitet zu werden.
Heiko Hornung