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So läuft’s rund: Zubehör für die Motorsägenarbeit

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Sie haben eine Motorsäge, aber nur unzureichendes Zubehör? Kein Problem. Wir wissen, was Sie noch brauchen.

 

Gruppenbild mit Säge: Handpackzangen, einen Keil, eine Axt, einen Fällheber und einen Doppelkanister sollte man beim Stangenmachen immer dabei haben

von Forstwirtschaftsmeister Josef Reichenberger

Egal ob Hobby- oder Profisäge: Wenn die Kette nicht scharf ist und das richtige Zubehör fehlt, geht die Arbeit nur halb so leicht von der Hand. Daher hier die wichtigsten „Nebensachen“:

Schärfen

Ist die Kette stumpf, wird es gefährlich. Der Motorsägenführer muss dann nämlich hohen Druck auf die Säge ausüben, damit sie ins Holz fährt. Dies führt zu unkontrollierten Bewegungen, zu frühzeitiger Ermüdung und somit zu erhöhter Unfallgefahr. Außerdem steigen Kraftstoffverbrauch und Materialabnutzung.

Ergo: Die Kette muss nachgeschärft werden. Aber wer mit einer Feile noch nicht so viel zu tun hatte, wird trotz teuerstem Schärfset Schiffbruch erleiden.

Daher der dringende Rat: Geben Sie ihre stumpfe Kette lieber an einen Schärfdienst (Vertragswerkstatt). Noch besser: Besuchen Sie einen Motorsägenkurs. In diesen meist zweitägigen kostenlosen Lehrgängen (durchgeführt von Forstämtern oder den Berufsgenossenschaften) bekommen Sie die nötigen Kenntnisse in Motorsägenpflege, -wartung und -handhabung.

Kraftstoff

Die meisten Herstellerangaben empfehlen ein 1:50-Gemisch von Hochleistungs-Zweitaktmischöl und bleifreiem Normalbenzin. Das Problem dieser Mischungen besteht aber darin, dass sie sich nach drei bis vier Monaten entmischen und dann Motorprobleme (Kolbenfresser) auftreten können.

Fertig gemischte Spezialkraftstoffe (z.B. „Motomix“ von Stihl, „Aspen“ von Husqvarna), halten dagegen sehr viel länger (etwa zwei Jahre), sind umweltverträglicher, weniger gefährlich für den Menschen und erhöhen die Lebensdauer des Motors. Einzige Nachteile: Sie sind nicht an Tankstellen, sondern nur beim Motorsägenhändler erhältlich und kosten rund doppelt so viel wie „normales“ Gemisch.

Biologisch abbaubare Sägekettenöle müssen aus Gewässerschutzgründen verwendet werden. Achten Sie beim Kauf aber unbedingt auf das Abfülldatum, da ihre Haltbarkeit auf zwei Jahre begrenzt ist. Vergleichen Sie die Preise, hier gibt es große Unterschiede. Am besten Besorgen Sie sich die Schmierstoffe im Fachhandel.

Kanister

Damit man beim Boxenstop nicht danebenschüttet und keine giftigen Dämpfe einatmet, sollte man sich einen Doppelkanister mit 5,5 Liter-Kraftstofftank und separatem 2 Liter-Kettenöltank (ca. 40 DM) mit speziellem Einfüllsystem (ca. 18 DM) zulegen. Wenn der Behälter im Auto transportiert wird, muss er außerdem ein Prüfsiegel aufweisen (Gefahrgutverordnung Straße).

Axt

Eine leichte, etwa 1000 Gramm schwere Entastungsaxt mit doppelt geschwungenem Stiel hilft nicht nur beim Umkeilen stärkerer Bäume, sondern ist – sofern sie ausreichend geschärft ist – ebenso sehr gut zum Entasten geeignet.
Aber auch beim Hochsitzbau, sei es, um Erdpfosten einzuschlagen oder wirklich große Nägel ins Holz zu treiben, ist sie manchmal genau das richtige Werkzeug.
Aber Vorsicht: Axt ist nicht gleich Axt. Für uns Jäger ist wichtig, dass wir uns keinen „Spezialisten“, sondern ein universell einsetzbares Werkzeug zulegen. Gut bewährt hat sich z. B. die „Iltisaxt Europa“. Mit rund 90 DM ist sie zwar nicht ganz billig, aber wenn man sie nicht verliert, wird sie einem ein Leben lang treue Dienste leisten.

Keil

Eins muss klar sein: Bäume werden umgekeilt und nicht umgesägt. Also braucht man Keile zum Fällen von stärkeren, ab 20 Zentimeter dicken Bäumen.

Eisenkeile sind aus Sicherheitsgründen verboten (Gefahr von Absplitterungen) und die oft zu recht angepriesenen Duraluminiumkeile mit Holzeinsatz sind für die eigentliche Revierarbeit nicht zu gebrauchen, da ihr Einsatzbereich im Starkholz und beim Spalten von Brennholz liegt. Für uns sind Plastik-Fällkeile mit Widerhaken, etwa 19 Zentimeter lang, die beste Wahl. Preis: rund 12 DM.

Fällheber

Schwache Stämmchen bis 20 Zentimeter Durchmesser lassen sich wegen des fehlenden Platzes zwischen Sägekette und Keil nicht mehr umkeilen.

Also wird experimentiert: Entweder man versucht mit vereinten Kräften, den Baum umzudrücken (arme Bandscheibe!), oder eine zweite Person schiebt grundsätzlich an. Aber das ist nach der UVV strikt verboten, da sich die Person im „Schwenkbereich“ der Motorsäge befindet (Verletzungsgefahr!).

Sicher und einfach geht das ganze mit einem Fällheber, wofür allerdings ein spezieller Schnitt mit der Motorsäge nötig ist (wird im Motorsägenkurs gelehrt).

Dieses Werkzeug ist nicht nur zum Umdrücken von schwachen Stämmen bestens geeignet, in der Regel ist es zusätzlich noch mit einem verstellbaren Wendehaken zum Drehen der Stämme ausgestattet. Für uns Jäger reicht ein 80 Zentimeter langes Modell (ca. 70 DM) vollkommen aus.

Handpackzange

Die Stangen umzuschneiden ist das eine. Sie dann aber aus dem Bestand zu schleppen das andere.

Hier haben sich sogenannte Handpackzangen bestens bewährt. Optimal sind zwei Zangen, so dass links und rechts je ein Stamm gezogen werden kann. So wird die Muskulatur gleichmäßig belastet, nach dem Prinzip: lieber zwei statt einen Getränkekasten tragen.

Mit diesen nützlichen Helfern bringt man bei geringerem Kraftaufwand und besserer Ergonomie fast die doppelte Anzahl von Stangen in derselben Zeit auf den Lagerplatz. Entscheiden Sie sich für zwei genietete Handpackzangen (ca. 35 DM) und prüfen Sie deren Leichtgängigkeit (sie müssen von selber auf- und zuklappen).

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