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„Abschlussevent“ sorgt für Diskussionen

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Für heftige Diskussionen unter niedersächsischen Politikern und Umweltverbänden sorgt derzeit eine für den 7. November geplante Beunruhigungsjagd im Nationalpark Harz mit Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) als Ehrengast.

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Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander nimmt zum Abschluss seiner Karriere als Beobachter an einer Jagd im Nationalpark Harz teil. (Foto: Markus Hölzel)
Der Minister gibt sein Amt am 17. Januar 2012 auf. Nachfolger soll sein Staatssekretär Stefan Birkner (FDP) werden, der zugleich auch FDP-Landesvorsitzender ist.
Zu der Jagd im Nationalpark, der mit dem niedersächsischen Teil dem Umweltministerium untersteht, werden auch viele Landtagsabgeordnete erwartet, soweit aktive Jäger auch als Schützen. Dies kritisieren SPD, Grüne und Umweltverbände: Sie mutmaßen, hier solle Sander zum Abschluss seiner Karriere als Minister noch mal etwas Besonderes geboten werden. Die Jagd im Nationalpark stehe ganz im Zeichen der Wildbestandsregulierung und sei nicht als Vergnügung im Rahmen einer „Staatsjagd“ für jagende Politiker und ihre Freunde gedacht. Dies setze voraus, dass bei einer solchen Jagd nur ausgewiesene Könner eingesetzt würden.
Sander, selbst Nichtjäger, sieht zwar die Notwendigkeit dieser Jagd, beteuert aber, er könne „kein Rehlein oder Wildschwein erlegen“. Den Vorwurf mangelnder Sachkunde entkräftet vielmehr Dirk Schulte-Frohlinde, Geschäftsführer der Landesjägerschaft Niedersachsen. Gegenüber dem norddeutschen Rundfunk erklärte dieser, die Kritik am jagdlichen Handwerk in diesem Zusammenhang sei absolut ungerechtfertigt. Sie werde vielmehr aus politischen Gründen vorgeschoben. Er sei sicher, dass die Landtagsabgeordneten ihr Handwerk verstünden, so Schulte-Frohlinde.
mh


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