Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die Förderung des Waldumbaus nach ökologischen Gesichtspunkten, die bei der Agrarministerkonferenz beschlossen wurde.
Der DJV begrüßt die Förderung des Waldumbaus nach ökologischen Gesichtspunkten. (Foto: Pixabay)
Die Förderkriterien soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe entwickeln, die bereits Anfang dieses Jahres eingesetzt wurde.
Der DJV fordert, dass verschiedene Leistungsbereiche wie Biotopverbesserung und -verbund oder Walderschließung gleichwertig berücksichtigt werden, wenn es um die Definition ökologischer Kriterien der Waldprämierung geht. Dies ermögliche eine breitere Beurteilungsbasis für die ökologische Wertigkeit von Wirtschaftswäldern. Praxisgerecht wäre laut DJV ein Kriterienkatalog in Form eines Werkzeugkastens, der in verschiedene Leistungsfelder wie Biotopschutz und Walderschließung aufgeteilt ist.
Für Biotopverbesserung gebe es zahlreiche Ansatzpunkte. Gestufte Waldinnen- und -außenränder beispielsweise würden sich positiv auf das Waldklima auswirken, indem sie die Wasserverdunstung mindern und durch Verwirbelung Winde abbremsen. Zugleich würden sie Insekten, Kleinsäugern, Vögeln und Wildarten wie Reh und Hase Unterschlupf und Nahrung bieten. Offenflächen wie Waldwiesen seien ebenfalls Lebensräume für lichtliebende Arten, aber auch wichtige Nahrungsflächen für Pflanzenfresser. Daher sollte es auch honoriert werden, wenn ein Waldbesitzer darauf verzichtet durch Wind- oder Schneebruch frei gewordene Flächen zu bepflanzen.
Die vergangenen niederschlagsarmen Jahre hätten deutlich vor Augen geführt, wie wichtig Erhalt oder Neuanlage von Feuchtbiotopen im Wald seien. Als Lebensraum für diverse Insekten, Amphibien und Reptilien würden diese Waldökosysteme bereichern. Zudem seien sie wichtige Wasserquellen für Paarhufer. Dies könne Verbiss an Forstpflanzen verhindern. Mit Blick auf den Wegebau im Wald sollten Kriterien definiert werden, die eine für die Holznutzung notwendige Erschließung mit Aspekten der Biotopverbesserung verbinden würden.
Ein Großteil der Waldfläche in Deutschland bestehe aus Wirtschaftswälder, die zugleich von Pflanzen und Tieren als Lebensräume genutzt würden. Der Aufbau klimaresillienter Waldökosysteme, die sowohl eine solide ökonomische Grundlage bieten als auch dem Erhalt der Artenvielfalt dienen würden, könne nur mit der Natur gelingen. Eine verstärkte Ausrichtung des Waldbaus an ökologische Kriterien zum Aufbau baum- und strauchartenreicher Wälder sei dafür essenziell.
PM/fh