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Artenvielfalt im Agrarraum – Zukunft oder Illusion?

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29.09.2014

Unter diesem Titel fand am 27. und 28. September in Erfurt das Artenschutzsymposium des Deutschen Jagdverbandes und des Landesjagdverbandes Thüringen statt. Etwa 90 Teilnehmer waren erschienen, was zwar für einen gut gefüllten Saal sorgte, angesichts der brennend aktuellen Thematik aber doch eher enttäuschend war. Man hätte sich mehr Resonanz gewünscht, insbesondere aus den Bundesländern, in denen die Intensivlandwirtschaft erheblich zum Schwund der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft beiträgt.

Unbenannt
Foto: Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel
Die thematisch und auch im Hinblick auf Tierarten breit gefächerten Beiträge der Referenten von der Nordsee bis zum Schwarzwald zeigten eines ganz deutlich. Wenn der Verlust an Biodiversität in der Agrarlandschaft gestoppt oder gar rückgängig gemacht werden soll, dann muss dieser Prozess auf zwei Säulen ruhen. Einmal gilt es, die Lebensräume der bedrohten Arten zu verbessern und gleichzeitig muss den Verlieren der Kulturlandschaft durch intensive und nachhaltige Bejagung von Prädatoren geholfen werden. Und in diesem Zusammenhang wurde wiederum deutlich, Fallenjagd ist ein unverzichtbares Instrument der Prädatorenbejagung und muss es bleiben.
Überall dort, wo man sich konsequent auf diese beiden Säulen stützt, lässt sich eine Erholung von Niederwildbesätzen und anderen Arten der Offenlandschaft dokumentieren, auch wenn dieser Zusammenhang von vielen ideologisch motivierten nichtjagenden Naturschützern hartnäckig geleugnet wird.
Wie die Kooperation von Landwirtschaft sowie jagenden und nichtjagende Naturschützern zum Wohle von Tierarten der Agrarlandschaft aussehen kann, zeigte die Exkursion der Tagungsteilnehmer zu einer Lebensraumparzelle des Rebhuhnschutzprojektes im Thüringer Becken. Besonders interessant war die Aussage eines beteiligten Landwirtes, wonach die ökonomische Bilanz seines Betriebes durch den Flächenverlustes durch Blühstreifen am Ende nicht negativ beeinflusst wird.
Man kann nur hoffen, dass die auf dem Symposium vorgestellten positiven Beispiele viele Revierinhaber und Landwirtschaftsbetriebe zur gemeinsamen Nachahmung anregen und den politisch Verantwortlichen zeigen, wie extrem schlecht es derzeit um unsere Offenlandarten steht und wie dringend notwendig eine praxisgerechte Anpassung der Förderrichtlinien für die Landwirtschaft auch und gerade unter dem Artenschutzaspekt ist.
hdp

 
 
 

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