Der Bundesverband Deutscher Berufsjäger (BDB) kritisiert die Forderung des Bauernverbandes, den Schwarzwildbestand aufgrund der drohenden Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) um insgesamt 70% zu verringern. Derartige populistische Ansinnen seien laut Wildmeister Bernd Bahr, Vorsitzender des BDB, ebenso wenig sinnvoll wie das Aufheben der Schonzeiten in einigen Bundesländern.
Der Bauernverband fordert eine Reduzierung des Schwarzwildbestandes um 70 Prozent.
Foto: Sven-Erik Arndt
Vielmehr sollen sich Jäger künftig auf eine intensivierte und ganzjährige Bejagung von Frischlingen konzentrieren. Grund für die derzeit extrem hohen Reproduktionsraten von bis zu 300 Prozent seien laut Wildmeister Peter Markett, beratender Berufsjäger des Landes NRW, die Frischlingsbachen. Sie machen den Hauptzuwachs an Schwarzwild aus. Um den Bestand im Bundesgebiet deutlich zu reduzieren, müsse in dieser Altersklasse möglichst der gesamte Jahreszuwachs erlegt werden.
Zudem gelte es, Hemmnisse zu beseitigen und attraktivere Bedinungen für Jäger zu schaffen. Dazu gehören revierübergreifende, größräumig abgestimmte Bejagungsmodelle, aber auch eine aktive Unterstützung durch die Landwirtschaft in Form von Bejagungsschneisen in Feldfrüchten. Um weitere Erlegungsanreize zu schaffen, sei es außerdem wichtig, die Kosten für Trichinen-Untersuchungen zu erlassen sowie attraktive Vermarktungsmöglichkeiten zu schaffen. lf