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Atomwaffentests erklären Wildschwein-Paradoxon!

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Eine Studie liefert neue Erkenntnisse zur radioaktiven Belastung von Wildschweinen in einigen Regionen Deutschlands.

(Symbolbild: czamfir /AdobeStock)

Auch Jahrzehnte nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist Wildschweinfleisch in einigen Regionen Deutschlands immer noch verblüffend stark radioaktiv belastet. Des Rätsels Lösung: „Man hatte eine wichtige andere Ursache übersehen“, so Wissenschaftler der TU Wien und der Leibniz Universität Hannover in einer Studie.

Während die Belastung von Rotwild und Rehen im Lauf der Zeit wie erwartet zurückging, änderten sich die Cäsium-Werte beim Fleisch von Wildschweinen überraschend langsam. Viel langsamer, als man alleine schon durch den natürlichen radioaktiven Zerfall von Cäsium erwarten würde. Die Wissenschaftler haben nun eine Erklärung für dieses „Wildschwein-Paradoxon“ gefunden: Es handelt sich um eine Spätwirkung der Atomwaffentests aus den 1960er-Jahren. Auf diese sei ein großer Teil des Cäsiums in den untersuchten Wildschweinproben zurückzuführen.

Hirschtrüffel ist (wahrscheinlich) Schuld

Als Ursache für die nach wie vor hohe radioaktive Belastung haben die Forscher die Nahrungsvorliebe der Wildschweine für Pilze identifiziert – speziell die Hirschtrüffel. „Das Cäsium wandert sehr langsam durch den Boden nach unten, manchmal nur rund einen Millimeter pro Jahr“, erklärt Prof. Georg Steinhauser von der TU Wien. Die Hirschtrüffeln, die in 20-40 Zentimetern Tiefe zu finden seien, nähmen somit heute erst das Cäsium auf, das in Tschernobyl freigesetzt wurde. Das Cäsium alter Atomwaffentests hingegen sei dort schon lange angekommen.

Unterm Strich sei nicht damit zu rechnen, dass die Belastung von Wildbret in den nächsten Jahren deutlich sinkt, denn ein Teil des Cäsiums aus Tschernobyl werde erst jetzt in die Trüffeln eingelagert.

PM/fh

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