Gert Andrieu und Helmuth Wölfel
Jagd und Jäger geraten immer mehr ins Schussfeld einer kritischen Öffentlichkeit, die ihre Berechtigung prinzipiell in Frage stellt. Tatsächlich gibt es kritikwürdige Aspekte, etwa den herrschenden Trophäenkult und die Ausübung der Jagd als Statussymbol. Doch sind Jäger wirklich nur Bambi-Mörder? Welche Gründe gibt es für die Jagd? Und ist es denkbar, dass in unseren Breiten in Zukunft auf die Jagd gänzlich verzichtet wird?
Nicht nur der Jäger, wir alle sind auf der Jagd wir jagen beim Sport nach Anerkennung, beim Einkaufen nach dem besten Angebot, im Beruf nach dem Erfolg. Jagdtrieb und Jagdfieber sind urmenschliche Eigenschaften, ganz einfach deshalb, weil die Lebensweise des Jägers für 99 Produzent der Menschheitsgeschichte prägend war. Das Warum der Jagd betrifft also unser Wesen als Spezies Mensch schlechthin. Die Autoren gehen dieser Frage nach und zeigen auf, welche verschiedenen Emotionen und Gründe Menschen dazu bringen, Jäger zu werden. Wie ist eine ökologische, nachhaltige und vor allem tiergerechte Form der Jagdausübung denkbar? Fehlentwicklungen wie Trophäensucht, Treibjagden auf Zuchtfasane, Gatterhaltung von Rotwild usw. werden klar angesprochen, gleichzeitig aber auch die Frage gestellt, wie es denn ohne Jagd in unserer Kulturlandschaft aussähe, denkt man an die Klage von Land- und Forstwirten über zunehmende Wildschäden, die ausufernde Wildschweinplage u. a.
Eigene Abschnitte widmen sich aktuellen Konfliktfeldern, etwa dem Stichwort Raubwild : Hat der Wolf bei seinem Versuch zur Rückkehr eine Chance? Wie müssen Jagd, Landwirtschaft und Tourismus auf seine zunehmende Präsenz reagieren?
Ein Buch für Jäger und Jagdkritiker, für Tierschützer und Naturnutzer, welches das Für und Wider der Jagd abzuwägen versucht.