Im oberen Donautal bei Sigmaringen ist es einem Team der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg mithilfe der einheimischen Jägerschaft gelungen, einen Luchs zu fangen und zu besendern.
Auf leisen Pfoten ist Pinselohr bis ins Donautal eingewandert.
Foto: Horst Jegen
Er soll nun bis zu zwei Jahre lang Aufschluss über die Wanderungsbewegungen von Europas größter Katzenart geben. Der Kuder, für den der Landesjagdverband (LJV) die Patentschaft übernommen hat, wurde auf den Namen „Lias“ getauft, und ist ein Grenzgänger – er stammt aus dem Schweizer Jura. „Lias“ ist schon das fünfte Pinselohr, das im Donautal nachgewiesen wurde. Alle fünf waren männlich, und aus der Eidgenossenschaft zugewandert. Der auf den ersten Blick untypische Verteilung ist einer wildbiologischen Eigenheit dieser Art geschuldet: Kuder legen auf der Suche nach neuen Revieren und Partnerinnen weit größere Strecken zurück als die Kätzinnen. Auch sind die Kuder eher bereit, Hindernisse zu überwinden und dabei die Nähe zum Menschen zu erdulden. Deshalb herrscht im Donautal ein Damenmangel, und es ist zweifelhaft, ob sich dort eine reproduzierende Population festsetzen wird. rig