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Bayern: Eine Million für Kitzrettungs-Forschungsprojekt

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Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat am 4. Mai bekanntgegeben, dass ihr Haus eine Million Euro Förderung für ein dreijähriges Forschungsprojekt zur Kitzrettung bereitstellt. Durchgeführt wird es von der Technischen Universität München (TUM) mit den Landesanstalten für Landwirtschaft und für Forstwirtschaft sowie dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber macht sich mit dem Drohneneinsatz zur Kitzrettung vertraut.
Foto: Judith Schmidhuber/StMELF/vk

Das Projekt folgt auf erste Tests, die 2019 im Rahmen von drei studentischen Arbeiten stattgefunden haben. Dabei sammelten die Wildrettungsteams an 20 Einsatztagen Erfahrungen mit akustischen und optischen Scheuchen, Wildrettern am Mähwerk, verschiedenen Mähmethoden, einem tragbaren Wildretter sowie zwei unterschiedlich professionellen Drohnenmodellen mit Wärmebildkamera. Das Ergebnis war noch nicht zufriedenstellend: „Bei allen getesteten Techniken konnten nicht alle Wildtiere vor dem Mähtod gerettet werden“, heißt es auf der Projekt-Internetseite. Der für kleinere Flächen als „bestens geeignet“ beurteilte tragbare Wildretter, der teils vom Quad aus getestet wurde, detektierte immerhin 67 Prozent der Wildtiere, und diese auch korrekt. Er wurde auch vom Arbeitsaufwand und den damit verbundenen Kosten als für kleine Flächen am günstigsten beurteilt. Die Drohnen detektierten nur zwischen einem Drittel und gut der Hälfte der Wildtiere und erwies sich als rentabel erst ab Flächengrößen von mehr als drei Hektar. Allerdings lag die Fehlerquote deutlich höher als beim tragbaren Retter.

Das nun vom Ministerium (StMELF) geförderte, auf drei Jahre angelegte Nachfolgeprojekt heißt „Reduktion von Mähtod bei Wildtieren am Beispiel von Rehkitzen – Wildbiologische Gefährdungskulisse und Effektivität von Detektions- und Vergrämungsmaßnahmen“. Es setzt die Techniktests in ganz Bayern fort, legt aber zudem einen Schwerpunkt auf wildbiologischen Fragestellungen rund um Geiß und Kitz. Die Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement der TUM unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas König untersucht die Habitatwahl der Rehkitze, wofür die erste Modellregion in Mittelfranken an der Grenze zu Schwaben liegt. Die Arbeitsgruppe Biodiversität, Naturschutz und Jagd der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) unter Dr. Wibke Peters wird das Setzhabitat und Geißenverhalten bearbeiten. Daraus soll eine Gefährdungskulisse modelliert werden, was der Lehrstuhl für Ökoklimatologie der TUM unter der Leitung von Prof. Dr. Annette Menzel übernimmt. Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bittet Landwirte, Jäger, Drohnenpiloten, ehrenamtliche Wildtierretter und weitere, sich mit Daten einzubringen. „Ihre Unterstützung benötigen wir sowohl in der bestehenden und den noch geplanten Modellregionen genauso wie bei der Technikerprobung und bei der Erhebung von Rehkitzpositionsdaten und den Daten zum Einsatz von Techniken und Maßnahmen zur Wildtierrettung durch den Jäger selbst“, so das Institut. Die Eingabemasken finden sich im Internet unter:

www.wildtierportal.bayern.de/wildtierrettungsstrategien

vk

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