Die Bergwaldoffensive (BWO) bleibt ein Schwerpunkt bayerischer Forstpolitik. Das kündigte die bayerische Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) bei einem Ortstermin am Immenstädter Horn am 22. Juni an. Die BWO ist seit zehn Jahren das Schutzwaldprogramm der bayerischen Staatsregierung für die überwiegend im Privat- oder Kommunalbesitz befindlichen, eher klein strukturierten Bergwälder vor allem im Allgäu.
Forstministerin Michaela Kaniber
Foto: Vivienne Klimke
Aus jagdlicher Sicht hat das Programm unter anderem mit einem zweiten „Schalenwildgutachten“ 2012 für die Region Sonthofen eine Spaltung zwischen Revierpächter und Grundeigentümer gebracht. Dieses forcierte eine Reduktion der Schalenwildbestände, eine Stigmatisierung des Revierpachtsystems als „System Einserhirsch“, eine Auflösung von dezentralen freien Fütterungen zugunsten großer Wintergatter und eine Tendenz zur Eigenbewirtschaftung. Auch aus naturschutzfachlicher Sicht gibt es an der BWO Kritik, da zum Beispiel viele Mittel in eine intensive Erschließung der Wälder mit Forstwegen fließen: 170 Kilometer entstanden in den vergangenen zehn Jahren laut Ministerin Kaniber. Insgesamt 18 Millionen Euro flossen bisher in das Programm. vk