Ernst Weidenbusch führt weiter den Bayerischen Jagdverband, allerdings nur mit einer Mehrheit von gerade mal 51 Prozent.
Ernst Weidenbusch führt weiter den Bayerischen Jagdverband (Foto: Vivienne Klimke)
Beim Landesjägertag des Bayerischen Jagdverbands am 2. April in Augsburg musste er sich einem Gegenkandidaten stellen. Dr. Ernst-Ulrich Wittmann, Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins Dachau, war erst zwei Abende vor der Wahl mit seiner Kandidatur an die Öffentlichkeit getreten. Trotzdem gelang es ihm, auf Anhieb 273 der 622 abgegebenen gültigen Stimmen zu erhalten, also 44 Prozent. Weidenbusch bekam 318, es gab 31 Enthaltungen.
Vor der Wahl hatten die Delegierten im Augsburger „Kongress am Park“ kritisch diskutiert. Dr. Wittmann monierte mangelnde Transparenz und zu wenig Einbindung der Kreisgruppen in die Entscheidungsfindungen im BJV. Als es dann an die Präsidentenwahl ging, beantragten mehr als die Hälfte der anwesenden Kreisgruppen eine geheime Abstimmung auf Papier. Auch weitere Positionen im BJV wurden an diesem Tag neu gewählt, darunter der Schatzmeister. Julia Wiese trat nicht mehr an, statt ihrer wurde der einzige Kandidat Franz Pfaffeneder gewählt.
Alle Vizepräsidenten sowie die Justiziarin blieben im Amt. Höchst außergewöhnlich verlief dann noch die Wahl der zwei Beisitzer, für die sich drei Kandidaten zur Verfügung gestellt hatten: Nachdem bei der Wahl zum Ersten Beisitzer der ernannte Generalsekretär des BJV, Robert Pollner, die geringsten Stimmen auf sich vereinen konnte, unterbrach Präsident Ernst Weidenbusch den Wahlvorgang mit dem dringenden Appell an die Mitglieder, doch bitte Robert Pollner zu wählen. Dem weiteren Kandidaten, Otto Kreil aus Oberfranken, stellte Weidenbusch in Aussicht, ihn ins Präsidium zu kooptieren. Kreil zog daraufhin seine Kandidatur zurück, Pollner wurde per Akklamation ohne Auszählen „gewählt“.
Die bayerische Forst- und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die wegen einer Corona-Erkrankung nicht am Landesjägertag sprechen konnte, schickte per Facebook ihre Glückwünsche – allerdings nicht nur an den wiedergewählten Präsidenten Weidenbusch, sondern auch an seinen Widersacher Dr. Wittmann. „Meine Tür ist für alle offen!“, schrieb sie.
vk