Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein hat ein Totfundkataster eingerichtet. Den tausendfachen Tod von Wildtieren auf Straßen, Bahnlinien oder durch Windräder will man so besser dokumentieren und so für eine bessere Verkehrswegeplanung im Land sorgen.
Schleswig-Holsteins LJV-Präsident Klaus-Hinnerk Baasch will mit dem neuen Totfund-Kataster die Verkehrswegeplanung im Land positiv beeinflussen. (Foto: Markus Hölzel) |
Beispielsweise starben 40 Prozent der tot gefundenen Seeadler in Schleswig-Holstein bei der Kollision mit Windenergieanlagen oder der Bahn. Das System des Totfundkatasters dient dabei nicht nur der Erfassung von Unfällen mit Wild. Auch weitere seltene oder heimlich lebende Tierarten, über die nur wenig bekannt ist, können nun von jedermann erfasst und dokumentiert werden. Dazu genügt eine einmalige Registrierung unter www.totfund-kataster.de. Auch ein Totfund-App zur mobilen Dateieingabe über das iPhone gibt es schon.
„Für unsere Arbeit ist es von großer Bedeutung, dass über die Totfunde Verbreitungskarten ergänzt und Maßnahmen zur Minderung dieser Wildtierverluste entwickelt werden können“, sagte Klaus-Hinnerk Baasch, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. „Wir haben damit die Möglichkeit zu ermitteln, an welchen Stellen es häufig zu Totfunden kommt und können diese Informationen dann frühzeitig in die Verkehrswegeplanung des Landes einbringen“, so Baasch.
Seit dem Start des Totfundkatasters konnten bereits mehr als 10 000 Totfunde – vor allem Wildunfälle – aufgenommen werden. Der Landesjagdverband ruft alle Jägerinnen und Jäger, Naturbeobachter und –interessierte dazu auf, diese Datenbasis kontinuierlich zu verbessern.
Die App „Totfund- und Wildtierkataster Schleswig-Holstein” kann ab sofort bei iTunes heruntergeladen werden.
mh