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BJV-Justiziarin wirft hin

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Schwere Vorwürfe gegen Verbandsspitze in 4-seitigem Brief

Dr. Diane Schrems-Scherbarth auf einer Verbandsveranstaltung. (Archiv -Vivienne Klimke)

Die Justiziarin des Bayerischen Jagdverbands, Dr. Diane Schrems-Scherbarth, ist am 12. Oktober von ihrem Amt als Landesjustiziarin zurückgetreten. Sie begründete ihren Schritt in einem 4-seitigen Brief an das Präsidium, der in die Öffentlichkeit gelangte. Darin wirft sie dem Präsidenten nicht nur indirekt vor, sie als Justiziarin kaltgestellt zu haben, sondern zeichnet auch das Bild einer völlig intransparenten, von Misstrauen geprägten Verbandsführung. Zu ihren Vorwürfen zählt zum Beispiel, dass das Präsidium nicht, sehr spät oder nicht umfassend über juristische Sachverhalte in Kenntnis gesetzt werde. „Meinungen aus dem Präsidium werden nicht mehr abgefragt, jagdpolitisch wichtige Fragen nicht mehr zur Diskussion gestellt oder abgestimmt“, so die Rechtsanwältin, die seit Ende 2020 Mitglied im BJV-Präsidium war. Die Protokolle der Präsidiumssitzungen können die Präsidien ihren Schilderungen nach nur noch persönlich in der Geschäftsstelle einsehen, was für manche eine mehrstündige Anreise erfordert und so das Protokoll der Überprüfung durch die Teilnehmer entziehe. Termine und Ergebnisse von Sitzungen des geschäftsführenden Präsidiums würden dem Präsidium gar nicht mehr mitgeteilt, „fundierte Beschlussvorlagen gibt es seit dem letzen Jahr nicht mehr“, führt Schrems-Scherbarth weiter an.  

Die von vielen Mitgliedern heftig kritisierte Position des BJV zur Waffenrechtsänderung wurde offenbar intern nicht besprochen, ebenso wenig wie die Fachexpertise des Rechtsausschusses zu Rate gezogen wurde. Unterlagen würden nicht zur Kenntnis gegeben, bei juristischen Fragen die Justiziarin nicht mehr hinzugezogen, kritisiert Schrems-Scherbarth. Insbesondere das Video, das der BJV zum Waffenrecht veröffentlichte, sei rausgegangen, ohne dass „der irreführende Inhalt auch nur ansatzweise mit dem Präsidium oder dem Rechtsausschuss“ abgestimmt war. Insgesamt konstatiert die unter Kollegen anerkannte und geschätzte Juristin: „Kritik wird nicht mehr aufgenommen und als wertvolle Sacharbeit empfunden, sondern nur noch als `feindliche´ Aktion.“ Offene Gespräche über solche Kritik seien nicht mehr möglich ist, da die Bezirksvorsitzenden fürchteten, als persönliche Gegner eingestuft zu werden. So sei eine Interessendurchsetzung der Mitglieder nicht mehr möglich.„Da ich aufgrund der oben beschriebenen Verhältnisse gar nicht mehr in der Lage bin, die Interessen der Mitglieder zu vertreten, würde ich es als falsch ansehen, so zu tun, als ob ich noch eine Justiziarin wäre“, schreibt Dr. Schrems-Scherbarth zu ihren persönlichen Gründen.

vk 

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