Die Wildererbande, die Anfang April ihr Unwesen im Oderbruch bei den Orten Golzow, Gorgast, Dolgelin und Reitwein trieben (WuH berichtete), ist am 1. Mai von der Polizei gefasst worden. Das geht aus einem Bericht der Märkischen Oderzeitung (MOZ) aufgrund von Hinweisen eines Golzlower Jägers hervor.
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Die aus 50 Männer bestehende Gruppe hetzten die noch in Sprüngen stehenden Rehe, darunter hochbeschlagene Ricken, über die Feldfluren, um anschließend die abgekämpften Stücke von ihren Hunden töten zu lassen.
Der Jäger war am 1. Mai in seinem Revier am Heyengraben zwischen Alt Tucheband und Golzow unterwegs als er den weißen Toyota Hilux, der bereits Anfang April schon aufgefallen war, bemerkte. Da die Männer auch an diesem Tag wieder die Rehe mit ihren Fahrzeugen hetzten, alarmierte der Jäger sofort die Polizei. Doch die Wilderer bekamen dies mit und versuchten über die Beifahrertür ins Fahrzeug des Jägers zu gelangen, um diesen anzugreifen. Laut des Zeugen ließen die Männer nur von ihm ab, da sie seine Jagdwaffe im Auto bemerkten.
Wilderer mit irischer Staatsbürgerschaft
Laut der Polizei handelt es sich um irische Staatsbürger, die reisenden Großfamilien mit rund 50 Mitgliedern angehören. Laut MOZ bestätigte Bärbel Cotte-Weiß, Sprecherin der Polizeidirektion Ost, dass die festgestellten Personen ihr Geld mit Dachdecker- und Pflasterarbeiten verdienen. Bisher konnte aber noch nicht bestätigt werden, ob es sich tatsächlich um Schwarzarbeit handelt, wie von den Beamten vor Ort vermutet. Die Ermittlungen seien daher noch nicht abgeschlossen. Diese würden auch aufgrund der wechselnden Aufenthaltsorte der reisenden Familien europaweit erschwert. Bislang seien die Quartiere vor allem im Berliner Umland zu finden, so die MOZ. Die Polizei kündigte aber an, am Montag, den 18. Mai, den Stand der Ermittlungen darzulegen.
aml