„Waidgerechtigkeit und Tierschutz“ fordert der NABU im Umgang mit den Nutrias in Bremen. Die Großnager waren gemeinsam mit den weiteren Neozoen Marderhund, Waschbär und Nilgans erst per Verordnung des Umweltsenators ab dem 7. Juni für bejagbar erklärt worden.
Wassereinbrüche in Nutriabaue können zu erheblichen Schäden an Deichen und Befestigungsanlagen führen.
Foto: Wasserverbandstag/G. Hennies/mh
Der NABU hat nun Angst, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugeht und kritisiert vor allem die Aufhebung des Muttertierschutzes, um die Bejagung praktikabel zu gestalten. Vermehrte Starkregen, Klimawandel und die intensive Nutzung der Gewässerränder würden ohnehin zu einem erhöhten Sanierungs- und Reparaturbedarf von Deich- und Uferbereichen führen, so der NABU. Dies den Nutrias anzulasten, sei unfair. Die Nutria zu bejagen sei nur dann akzeptabel, wenn man die Setzzeiten beachte und Fleisch und Fell der aus Südamerika eingeschleppten Nager auch nutze.
Offensichtlich teilen der Bremer Senat und vor allem die Deich- und Wasserverbände diese Auffassung nicht. Gerade die Nutria stellt aus deren Sicht eine ernst zu nehmende für die Deichsicherheit und damit für Leib und Leben der Bevölkerung dar. Sie untergräbt die Binnendeiche an Flüssen und sogar die Außendeiche zur Nordsee. Sollten die Deiche brechen, wären allein in Niedersachsen 1,1 Millionen Menschen und an der deutschen Nordseeküste mehr als zwei Millionen Menschen unmittelbar betroffen. mh