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Burgenland: Jagdverband wird „liquidiert“

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Der Burgenländische Jagdverband (BLJV) steht in seinem 70. Jubiläumsjahr vor dem Aus – und hat beschlossen, den Kampf aufzunehmen. „Das, was hier passiert, ist eine riesen Schweinerei“, kommentierte Landesjägermeister Roman Leitner in einer Pressekonferenz am 23. März.

Roman Leitner übte in einer Rede große Kritik an der Landesregierung.
Foto: Vivienne Klimke

Hintergrund ist die Novelle des Jagdgesetzes, die der Verband nach der Landtagswahl 2020 im Regierungsprogramm angekündigt fand. Im Entwurf war unter anderem vorgesehen, den BLJV aufzulösen und die bisher dem Verband obliegenden hoheitlichen Aufgaben an die Bezirkshauptmannschaften zu übertragen. Auf den Versuch des BLJV hin, seine Auflösung abzubiegen und im weiteren Verlauf unzumutbare Forderungen an die Jagd zu entschärfen, entspann sich eine unüberschaubare Kette an Reaktionen und Gegenreaktionen der Landesregierung. Auch die Tierrechtsorganisation „Verein gegen Tierfabriken“ spielte dabei eine gravierende Rolle – sie sorgte dafür, dass ein Verbot der Gatterjagd nun im Gesetz steht. Im Endeffekt sprach Roman Leitner von einer „einseitigen Aufkündigung der Zusammenarbeit durch die Landesregierung“. Er sehe in den gesetzten Maßnahmen einen „Haß gegenüber Jägern und Jägerinnen“, für den nun alle BurgenländerInnen die Zeche zahlen müssten, weil bisher ehrenamtliche Leistungen des Verbands künftig kostenpflichtig durch die Behörde übernommen würden. Das novellierte Landesjagdgesetz wurde am 11. März 2021 im Landesgesetzblatt bekannt gegeben. Der BLJV kündigte an, die neuen gesetzlichen Vorgaben vor dem Bundesverfassungsgerichtshof zu bekämpfen. Er gründet außerdem einen Nachfolgeverein als unabhängige Interessensvertretung der Jägerinnen und Jäger, in den die Mitglieder im ersten Vereinsjahr gratis übernommen werden. Ab 2023 gibt es hier eine freiwillige Mitgliedschaft.

vk

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