Der DJV hatte eine neue Positon zum Thema „Wolf“ veröffentlicht (Symbolbild: Horst Arndt)
Europäischer Schutzstatus soll herabgestuft werden. Auch dürften wolfsrudelfreie Gebiete kein Tabu sein
Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert in einer Pressemitteilung in dem jetzt vorgelegten Positionspapier die Politik auf, bundesweit gültige Managementmaßnahmen für den Wolf auf den Weg zu bringen. Demnach soll für die Bundesländer künftig „europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement“ möglich sein. „Deutschland hat schon jetzt die weltweit höchste Wolfsdichte, Risse von Pferden, Rindern und Schafen nehmen rasant zu. Es ist höchste Zeit, zu handeln„, sagte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke. Der DJV weist darauf hin, dass bereits jetzt in einigen Regionen Deutschlands die wirtschaftlich-soziale Akzeptanzgrenze für den Wolf erreicht ist. Ökologische Kriterien allein reichen deshalb nicht für die Bewertung der Eignung eines Lebensraumes.
Anders als Deutschland regulieren Frankreich und Schweden den Wolfsbestand bereits erheblich, obwohl er auch dort europarechtlich streng geschützt ist. Die Bundesregierung soll sich laut DJV dafür einsetzen, dass der Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene herabgestuft und dessen Monitoring verbessert wird. Es darf kein Tabu sein, künftig Gebiete auszuweisen, in denen sich keine Wolfsrudel dauerhaft niederlassen dürfen – im Sinne von naturverträglicher Weidewirtschaft, Deichpflege und zum Schutz gefährdeter Tierarten.
Weiterhin fordert der DJV unter anderem tierschutzgerechte, bundesweit gültige Regelungen für den Umgang mit schwer verletzten Wölfen – etwa nach Wildunfällen. Ebenso klare Notstandsregelung für Wolfsangriffe: Sie müssen Vorgaben aus dem Strafgesetzbuch und dem Bürgerlichen Gesetzbuch sinnvoll ergänzen. Ziel ist Rechtssicherheit für Halter von Jagdhunden und Nutztieren.
PM