ANZEIGE

Fehltritte häufen sich

2009

18.11.2014

Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert die offensichtliche Fehlinterpretation des NABU zu Ergebnissen der UN-Konvention.

bleifrei_munition_grimm-djv_start
Bleifreie Munition: Der Deutsche Jagdverband kritisiert die Fehlinterpretation der UN-Konvention durch den NABU zur Einführung alternativer Geschosse. (Foto: Grimm/DJV)
Auf der 11. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (Bonner Konvention) hätten die Mitgliedstaaten unverbindliche Richtlinien beschlossen: Es werde empfohlen, bis 2017 auf nationaler Ebene aus der Verwendung bleihaltiger Munition stufenweise auszusteigen.
Entgegen der Behauptung des Naturschutzbund Deutschland (NABU) müssten Mitgliedstaaten diese Empfehlung nicht umsetzen, sie habe auch keine völkerrechtlich bindende Wirkung. Der DJV und internationale Jagdverbände hätten den Richtlinienentwurf aufgrund seiner fachlichen Mängel bereits im Vorfeld unmissverständlich kritisiert – und nicht begrüßt, wie der NABU schreibe.
In Deutschland sei der Wissensstand deutlich differenzierter als er sich im Bericht des wissenschaftlichen Komitees der Konvention wiederspiegle. Der jetzt beschlossene Richtlinienentwurf sei zudem fachlich mangelhaft. So seien etwa Flinten- und Büchsenmunition verwechselt und die unterschiedliche Gefährdung durch beide pauschaliert worden. Ebenso werde eine Studie als Beleg dafür angeführt, dass der Markt von alternativen Geschossen ausreichend entwickelt sei. Die Studie beziehe sich jedoch ausschließlich auf Büchsengeschosse, Schrotmunition werde dort nicht erwähnt.
Der DJV rät deshalb dringend davon ab, die Empfehlungen eins zu eins umzusetzen.
Insbesondere der Tierschutzaspekt spiele in Deutschland eine große Rolle. Ein pauschales Verbot von bleihaltiger Munition werde dem nicht gerecht. Der DJV begleite bereits seit 2009 die umfangreiche Forschung zu Tötungswirkung und Lebensmittelsicherheit von Jagdbüchsenmunition. „Damit werden wissensbasierte und praxisorientierte Entscheidungen erst möglich. Diese werden derzeit auf Bundesebene vorbereitet“, sagt DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe, zuständig im Präsidium für Jagdmunition.
PM DJV


ANZEIGE
Aboangebot