Ein Kleefeld, zwei Abende, 50 Hamster – so die Bilanz von Otto Vogt in WILD UND HUND 4/1912, der mit einer 6 mm Tesching ansaß. Heutzutage sinniert das Bundesamt für Naturschutz (BfN), wie der gefährdete Bestand überleben kann.
Der Feldhamster, der Beobachtungen eines Jägers im Jahr 1912 zufolge Junghasen riss und Rebhühnergelege zerstörte (siehe Meldung aus WILD UND HUND 4/1912), ist heute in allen Bundesländern stark bedroht. Eine Expertengruppe traf sich Mitte November am BfN in Bonn, um Aktionspläne zur Rettung des ehemaligen Schädlings zu entwickeln.
Beate Jessel, Präsidentin des BfN erklärte, dass für den Hamster eine Agrarlandschaft mit einem Mindestmaß an Strukturen und Fruchtfolgen notwendig sind und von Maßnahmen zu seinem Schutz auch viele weitere Arten, wie Wiesenweihe, Feldlerche, Feldhase oder Rebhuhn profitieren. “Der Feldhamsterschutz ist nur gemeinsam mit den Landwirten möglich. Deshalb ist eine attraktive finanzielle Vergütung für eine den Feldhamster fördernde Bewirtschaftung erforderlich”, sagte die BfN-Präsidentin. Darüber hinaus wird eine Betriebsberatung vor Ort von den Fachleuten empfohlen. sd