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Fertighaus für Phylax

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Die Hütte ist das eigene Reich des Jagdhundes. Dort kann er sich zurückziehen, ausruhe nund sich von den Anstrengungen der Jagd erholen. Die wichtigsten Grundregeln für den Bau einer Hundehütte hat sich Markus Wörmann in einem Handwerksbetrieb angesehen.

Keine Frage: Eine zünftige Hundehütte baut oder kauftman aus Holz. Die Vorteile liegen auf der Hand: geringes Gewicht, leichte Verarbeitung sowie überschaubare Kosten. Wichtiger sind oft noch die natürliche Optik und die wärmenden Eigenschaften von Holz. Bevor man sich an die Montage macht, sollte sich der Konstrukteur Gedanken machen, ob die Hütte in einem geschützten Bereich steht, beispielsweise einem überdachten Zwinger, oder im Freien Wind und Wetter trotzen soll. Nicht nur das Holz müsste für eine Allwetterausführung imprägniert werden, sondern der gesamte Dachaufbau gestaltet sich anders. Bei einem Flachdach ist dann ein Gefälle von der Front zur Rückseite von zwei bis drei Zentimetern zu berücksichtigen. Eine stärkere Neigung ließe zwar Regenwasser noch schneller abfließen, das Dach wäre als Liegefläche für den Hund aber zu unbequem. Dass sie diese erhöhte Position auf jeden Fall nutzen, liegt in der Natur unserer Vierläufer: Sie wollen soviel Überblick wie möglich haben.

Hund Phylax

Also sollte das Dach auch hundegerecht gestaltet werden. Das spricht gegen eine Verkleidung aus verzinktem Blech. Der Untergrund wäre nicht nur kalt, sondern der Hund hätte beim Auf- und Absprung kaum Halt auf dem Material. Das Aufbringen von Teerpappe auf Hüttendächern ist dagegen meist kein Mittel von Dauer: Der Hund reibt mit seinen Krallen die Schichten im Laufe der Zeit ab, es entstehen Risse, die gerade junge Hunde zum Ankauen oder Abziehen der Teerpappe animieren. Für Flachdächer eignen sich am besten wasserfest verleimte Platten. Sie können im Fachhandel zugeschnitten werden, so dass das Dach aus einer kompletten Fläche ohne Ritzen besteht. Zusätzlich sollten Überstände an allen vier Seiten von mindestens 15 Zentimetern eingeplant werden.

Mit viel Liebe zum Detail bauen manche Hundebesitzer ihren Lieblingen richtig kleine Häuschen mit hübschen Giebeldächern in den Garten. Optisch mag dies ansprechend sein, für den Hund hat es aber wieder den Nachteil, dass er die Dachfläche nicht zum Sonnenbaden nutzen kann. Ein zweiter Minuspunkt entsteht durch das zusätzliche Raumvolumen, in dem sich die Körperwärme des Hundes verliert. Durch eine solche Dachkonstruktion kann er in seiner Hütte vielleicht besser stehen, aber wann tut er dies schon? Er liegt in der Regel in seinem Domizil. Eine Innenhöhe, die zehn Zentimeter über dem Stockmaß (Widerrist) des Hundes liegt, reicht vollkommen aus. Alles andere ist nicht nur unnötig, sondern kontraproduktiv. Bei allen Dachkonstruktionen sollte man eine Isolierschicht von zwei bis drei Zentimetern Styropor sowie eine Holzplatte als Deckenverkleidung berücksichtigen.

Kälte von unten vermeiden

Die wichtigste Isolierung einer Hundehütte beginnt aber nicht beim Dach, sondern liegt im Boden. Drei Schichten bilden dafür die Grundlage: Erstens eine Bodenplatte aus gehobelten Profilbrettern, inder Mitte eine Isolierschicht ausmindestens 20 Millimetern Styropor und als Innenraumboden eine wasserfest verleimte sowie abwischbare Spanplatte. Die unteren Bretter sollten etwa 20 Millimeter stark sein. Viel mehr benötigen sie nicht, da selbst Holzbohlen (40 Millimeter und mehr) meist nur das Gewicht erhöhen und nicht zwangsläufig die Lebensdauer.

Denn auch im geschützten Zwinger sollte die Hundehütte auf Kanthölzern (min-destens 50 Millimeter) oder Steinen stehen, damit das Holz nicht zufaulen beginnt. Für die vier Wände des Domizils bieten sich ebenfalls 20 Millimeter starke, gehobelte Profilbretter an, sowie eine Styropor Isolierung und eine Innenverkleidung aus wasserfester Spanplatte. Wo der Zimmermann das Loch lässt, bleibt jedem überlassen. Es sollte der Hundegröße angepasst sein (siehe Kasten). Dabei darf ruhig eine Brettstärke im unteren Bereich stehen bleiben. So liegt der Hund ein wenig geschützter im Eingang. Das gesamte Schlupfloch, sowie alle weiteren Kanten sollte man mit Winkel profilen gegen Anknabbern schützen. Gerade für den Außenbereich werden Hundehütten mit einem Vorraum ausgestattet. Bei der Aufteilung des Innenraumes in der Länge werden für den Eingangsbereich 1/3 und für den Liegeplatz 2/3 ein-geplant. Eine Zwischenwand trennt die Bereiche. So liegt der Hund windgeschützter. Als Faustregel kann man sagen, dass die Trennwand etwa 2/3 der Raumbreite abdecken darf. Bei einem Innenmaß von beispielsweise 75 Zentimetern blieben dem Hund dann 25 Zentimeter, um die Kurve zu meistern. Die Zwischenwand lässt sich am einfachsten mit Winkeleisen an Boden und Seitenwand fixieren, und bei Bedarf genauso schnell wieder entfernen. Um den Wind ganz vor der Tür zu lassen, können in das Schlupfloch Pendelklappen montiert werden. Sie bestehen aus durchsichtigen, flexiblen Kunststoffbahnen und werden an der oberen Kante des Schlupfloches fixiert. Im Fachhandel kosten zugeschnittene Pendel zwischen 20 und 40 Euro.

Unterbringung und Transport

Im Fachhandel für Heimtierbedarf gibt es so genannte Liegeschwielenmatten (120 x 80 x 2,4 cm;ca. 60 Euro) die einer Überbeanspruchung gefährdeter Körperpartien wie Ellenbogen entgegenwirken. Solche Unterlagen bestehen meist aus recycelten Weichkunststoffen. Ebenso eignen sich deshalb Gummimatten (mindestens 20 Millimeter), die sich gut reinigen lassen. Egal was man seinem Hund in die Kiste legt, es sollte nach unten abgeschrägte Kanten haben, damit der „gelangweilte Sportsfreund“ erstgar keinen Ansatzpunkt hat, die Matten anzuknabbern. Stroh, Heu oder Sägespäne in den Schlafraum zu geben, ist nicht sehr praktikabel. Die Einstreu sammelt Feuchtigkeit, und der Hund liegt wie in einem nassen Bett. Mit „Kuscheldecken“ verhält es sich ähnlich. Darüber hinaus bilden diese Varianten einen optimalen Nährboden für Parasiten.

Um die Behausung des Hundes dauerhaft trocken und warm zu halten, kann man eine Hüttenheizung einbauen. Zum einen bietet sich – insbesondere für Welpen – eine Wärmeplatte an. Sie besteht aus einer kratzfesten Schichtholzplatte, in der die Heizkabel und Temperaturfühler eingelassen sind. Ein Transformator sorgt dafür, dass die Wärmeplatte nur mit einer Spannung von 20 Volt arbeitet. Solche Platten kosten zwischen 300 und 400 Euro, je nach Größe. Sie werden auf Wunsch auch passend angefertigt (www.teleca.de). Gerade fürdie Welpenkiste haben sich beheizbare Bodenbeläge bewährt. Eine weitere Variante ist ein Deckenstrahler. Er strahlt durch ein vergittertes Loch in der Decke wohlige Wärme indas Innere der Hütte. Dabei gibt der so genannter Keramikstrahler kein Licht ab. Angeboten wird er mit 100 und 150Watt. Zum Lieferumfang gehören eine Zeitschaltuhr sowie ein Dimmer zur stufenlosen Einstellung (www.hundezwinger.de). Der Kostenpunkt liegt bei etwa 150 Euro. Diese Variante eignet sich gerade für Jagdhunde nach getaner Arbeit, weil sie so schneller trocknen.


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