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Hessen: Hunderisse werden nicht gezählt

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Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat es abgelehnt, die Zahl der von wildernden Hunden gerissenen Wildtiere in der jährlichen Streckenliste zu veröffentlichen. Der Landesjagdverband (LJV) Hessen hatte auf Antrag der Jägervereinigung Oberhessen (JVO) schon im Juni 2015 gefordert, in der Streckenliste eine entsprechende Rubrik auszuweisen. „Wir brauchen in der Diskussion über wildernde Hunde belastbare Zahlen“, begründete JVO-Vorsitzender Helmut Nickel (Grünberg/Kreis Gießen) den Antrag. Die Grünen wollen den Abschuss wildernder Hunde verbieten.

Priska Hinz
Priska Hinz hat es abgelehnt, die Zahl der von wildernden Hunden gerissenen Wildtiere in der jährlichen Streckenliste zu veröffentlichen.
Foto: dpa

Hinz nahm zur Forderung des LJV erstmals Ende Februar 2018 in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Wiebke Knell öffentlich Stellung. Knell betonte in ihrer Anfrage, dass „vor dem Hintergrund der Vielzahl der von wildernden Hunden gerissenen Wildtiere genauere Angaben notwendig sind“.

Die Ministerin begründete die Ablehnung damit, dass die Jagdbehörden die Streckenmeldungen der Jäger „nur sehr eingeschränkt verifizieren“ könnten und diese deshalb „wenig belastbar“ seien. Außerdem bezweifelt sie, dass die Jäger „ein gerissenes Reh zweifelsfrei einem wildernden Hund als Täter“ zuordnen könnten. Dazu seien „Expertenwissen oder unmittelbare Augenzeugen notwendig“, zumal auch Wölfe, Luchse und Füchse als Prädatoren infrage kämen.

In der hessischen Streckenliste werden unter Fallwild jährlich bis zu 3 200 Rehe mit „sonstiger Todesursache“ (keine Straßenverkehrs-Opfer) aufgeführt. Die Jägervereinigung Oberhessen vermutet, dass in dieser hohen Zahl viele von Hunden gerissene R ehe enthalten sind. Konkrete Risszahlen sind den Grünen jedoch in der Debatte um wildernde Hunde offenbar eher hinderlich. roe

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