Eine kriminelle Bande scheint durch deutsche Museen zu ziehen. Ihre Beute sind Nashorntrophäen.
Nashorn (Foto: Horst Niesters) |
Unbekannte haben aus dem Jagdmuseum des kleinen Dörfchens Oerrel bei Gifhorn (Niedersachsen) Hörner präparierter Nashörner gestohlen. Zuvor hatten Diebe Hörner mit einem Wert von 200 000 Euro aus dem Zoologischen Museum in Hamburg entwendet. Und auch aus Bamberg wird eine entsprechende Tat gemeldet. Laut Polizei spricht alles dafür, dass reisende Diebe Ziele auskundschaften und die Ware schnell außer Landes schaffen.
Die Diebe in Oerrel lösten ganz normal Eintrittskarten. Dann brach einer der beiden Männer das Horn ab, der andere hinderte die Kassiererin daran, nach draußen zu laufen und Alarm zu schlagen. Die Diebe flüchteten in einem Auto mit gestohlenen Kennzeichen. Die Angestellte war nach dem Überfall so verwirrt, dass sie nicht in der Lage war, die Männer zu beschreiben. Auch die Aufnahmen der Überwachungskameras waren nicht hilfreich. Die Fahndung läuft.
Pulverisiertes Horn vom Nashorn gilt vor allem in Asien als potenzsteigernd. Auf dem Schwarzmarkt werden bis zu 50 000 Euro für ein Nashorn-Horn gezahlt. Allerdings: Im Falle der in den norddeutschen Museen geklauten Präparate besteht höchste Gefahr, falls sie wirklich pulverisiert in den menschlichen Körper gelangen sollten, denn die Hörner sind mit Arsen präpariert. Die Einnahme von 60 bis 170 Milligramm gilt für Menschen als tödliche Dosis. sb